Klimaschutz und Tourismus auf einer Strecke

11.06.2021: Resolution für eine Reaktivierung der Höllentalbahn

Resolution für eine Reaktivierung der Höllentalbahn
(Bahnstrecke Blankenstein – Marxgrün)
der Landtagsabgeordneten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

– Laura Wahl, verkehrspolitische Sprecherin, Landtagsfraktion Thüringen
– Ursula Sowa, baupolitische Sprecherin, Landtagsfraktion Bayern
– Dr. Markus Büchler, verkehrspolitischer Sprecher, Landtagsfraktion Bayern
– Tim Pargent, finanzpolitischer Sprecher, Landtagsfraktion Bayern

Die Bahnstrecke durch das Höllental ist eine wichtige Verbindung zwischen unseren Ländern. Wir setzen uns deshalb für die Reaktivierung der Höllentalbahn unter
Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Aspekte ein und fordern die Bayerische und Thüringer Landesregierung auf, alle notwendigen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Die Erstellung des Umweltgutachtens im Auftrag des Thüringer
Verkehrsministeriums ist ein wichtiger Schritt. Mit der Reaktivierung kann ein großer Mehrwert für die Region, für Daseinsvorsorge und Klimaschutz erreicht werden.

1. Insbesondere durch die Verlagerung von Gütertransporten auf die Höllentalbahn können große Mengen Schadstoffe, insbesondere CO2, eingespart werden. Pro Jahr können hierdurch 450.000 Tonnen mehr umweltfreundlich transportiert werden.

2. Lärm durch bis zu 300 LKW am Tag im Umfeld und insbesondere in der Stadt Hof kann deutlich reduziert werden.

3. Der Personenverkehr in und durch das Höllental bietet beträchtliche Potentiale insbesondere für den Tourismus. Dies insbesondere im Kontext der geplanten Fußgängerbrücken über das Tal.

4. Die Reaktivierung kann auf der nach wie vor gewidmeten Strecke mit den vorhandenen Tunnelquerschnitten durchgeführt werden. Dies senkt die prognostizierten Kosten der Reaktivierung deutlich.

5. Die Klimaneutralität kann über batterieelektrische Loks abgesichert werden. Alternativ ist eine umweltschonende Elektrifizierung der Strecke zu prüfen.

6. Für die Reaktivierung können Mittel aus dem neu gestalteten Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GVFG) mit bis zu 90% Förderquote verwendet werden. Diese Mittel sollten genutzt werden.

7. Auf Naturschutzbelange muss umfassend und von Anfang an geachtet werden. Eingriffe in Natur und Landschaft müssen minimiert werden, unvermeidbare Eingriffe durch effektive Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden. Damit steigt sowohl die ökologische wie auch die touristische Wertigkeit des Höllentals und der umliegenden Region.

8. Der Schutz des Erdklimas durch die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens ist Voraussetzung für Natur- und Artenschutz.

Wir begrüßen die Ankündigung der DB von 2018, die Strecke reaktivieren zu wollen.

Höllental-Tunnel? Fahrgastverband PRO BAHN widerspricht BN

FRANKENPOST
Werner Rost,  06.06.2021 – 13:30 Uhr

Der Bund Naturschutz hat jüngst gefordert, einen Tunnel unter dem Höllental zu graben, statt die alte Bahnstrecke zu reaktivieren. Der Fahrgastverband widerspricht vehement – aus finanziellen, aber auch aus ökologischen Gründen.

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https://www.frankenpost.de/inhalt.hoellental-tunnel-fahrgastverband-widerspricht-bn.12a2d1e7-6463-426c-8db4-020129156d3f.html

ProBahn PM unter:
https://www.pro-bahn.de/bayern/presse_show_bayern.php?id=1057