News 2013

28.10.2013
Naila verliert einen Bahnhaltepunkt

Seit Jahrzehnten halten Züge im Selbitztal bei der Textilmaschinenfabrik Liba. Nach dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember können die Berufspendler und Azubis dort nicht mehr ein- und aussteigen

Naila – CSU-Landtagsabgeordneter Alexander König hat sich in einem Schreiben bezüglich der Abschaffung des Bahnhaltepunktes Oberklingensporn bei Naila an die bayerische Wirtschafts- und Verkehrsministerin Ilse Aigner gewandt. Er fordert von der Ministerin eine kritische Prüfung der angeblich nötigen Investitionssumme in Höhe von 200 000 Euro für den Haltepunkt Oberklingensporn.
Dieser soll geschlossen werden, weil die Kosten in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Nutzung stehen. Von der Schließung sind die direkt an der Bahnlinie gelegenen Firmen LIBA und Löhner betroffen, die zusammen mehrere hundert Mitarbeiter beschäftigen. “Nach Zeitungsangaben wird der Bahnhaltepunkt zurzeit von drei Mitarbeitern genutzt, davon sind zwei Auszubildende. Für die beiden ist die Bahn möglicherweise die einzige Möglichkeit, an ihren Arbeitsplatz zu kommen”, macht Landtagsabgeordneter Alexander König gegenüber Verkehrsministerin Ilse Aigner deutlich. Er weist in seinem Schreiben außerdem darauf hin, dass die eineinhalb Kilometer entfernt gelegene Haltestelle in Naila keine Alternative darstellt, weil der Weg zu den außerhalb der Ortschaft gelegenen Firmen querfeldein führt und deshalb vor allem im Winter nicht zu bewältigen ist. Es gehe sicherlich günstiger als 200 000 Euro, so König. Der Bahnhalt sei vor Jahrzehnten extra für die Pendler der zwei Firmen eingerichtet worden. Deshalb könne der Haltepunkt Oberklingensporn jetzt nicht über Nacht geschlossen werden.

Den Pressebericht finden Sie unter:
http://www.frankenpost.de/lokal/naila/naila/Koenig-setzt-sich-fuer-Erhalt-der-Haltestelle-ein;art2443,2916309

 

28.07.2013
Hering relativiert sein “Nein”

Eine Stellungnahme des Landrats zur Höllentalbahn entfacht die Kontroverse um die Reaktivierung der Strecke aufs Neue. Harsche Kritik übt die Initiative Höllennetz an Herings ablehnender Haltung.
FRANKENPOST von Werner Rost

Marxgrün/Blankenstein – Seit der Grenzöffnung vor mehr als 23 Jahren steht die Höllentalbahn wie kaum ein anderes Verkehrsthema im Mittelpunkt einer kontrovers wie emotional geführten Diskussion. Jüngster Auslöser einer erneuten Debatte war der Leserbrief “Bürgerwille” von Karin und Reinhold Reinkraut vom 12. Juli, die Landrat Bernd Hering wegen dessen ablehnender Haltung zu alten Autokennzeichen und zur Höllentalbahn kritisierten.

Eine Stellungnahme Herings in der Frankenpost vom 18. Juli rief nun die Initiative Höllennetz für die Reaktivierung dieser Bahnstrecke auf den Plan. Der Landrat hatte über das Ehepaar Reinkraut folgende Aussage getroffen: “Sicherlich dürften Ihnen aber die wesentlichen Argumente für eine mehrheitliche Entscheidung des Kreistages gegen eine Wiedereinführung der Altkennzeichen als auch gegen die Reaktivierung der Höllentalbahn bekannt sein.”

Vorsitzender Fritz Sell von der Initiative Höllennetz zeigt sich in einer schriftlichen Stellungnahme empört über Herings Äußerungen, wonach sich der Kreistag gegen eine Wiederbelebung der Höllentalbahn ausgesprochen habe. “Bisher gibt es nur eine am 15. Dezember 1989 verfasste Resolution des Hofer Kreistags mit der Forderung für eine Wiederbelebung der Höllentalbahn”, hält Sell dem Landrat entgegen. “Es würde Herrn Hering als Demokraten gut anstehen, als Beleg den zitierten Kreistagsbeschluss in die Diskussion einzubringen”, schreibt Sell in seiner Pressemitteilung. “Gelingt dies nicht, muss seine Stellungnahme als Begründungsversuch auf Grundlage fälschlicherweise versehener Prädikate der Kreistagsarbeit angesehen werden”, kritisiert Sell den Landrat.

Nach der gestrigen Anfrage der Frankenpost ans Landratsamt, ob denn nun ein neuerer Kreistagsbeschluss zur Höllentalbahn vorliegt, ließ Hering in einer weiteren Presseerklärung seine jüngsten Äußerungen klarstellen. “Es gibt nur einen Kreistagsbeschluss gegen die Einführung der Altkennzeichen”, erklärt Hering. Mit der Reaktivierung der Höllentalbahn habe sich der Kreistag dagegen nicht beschäftigt, da der Aufbau von Eisenbahnstrecken keine Angelegenheit des Landkreises, sondern des Bundes beziehungsweise der Länder sei. Unabhängig davon macht der Hofer Landrat keinerlei Hehl daraus, dass er “aus nachvollziehbaren Gründen” ein Gegner der Reaktivierung der Höllentalbahn ist. Wie mehrfach berichtet, führt Hering die Belange des Naturschutzgebietes Höllental und des Mineralwasser-Quellschutzes als Argumente an.

Die Kreisräte Alexander König (CSU) und Klaus Adelt (SPD), die beide für den nächsten Landtag kandidieren, vertreten konträre Positionen: König verweist auf das Gutachten aus dem Jahr 2000, wonach es für den Personenverkehr keinen Bedarf gebe. Für den Güterverkehr auf der Strecke Blankenstein – Saalfeld seien freie Kapazitäten vorhanden. “Ich bin gegen die Höllentalbahn, weil es dafür keinen Bedarf gibt und weil ich das Naturschutzgebiet Höllental und das Mineralwasserschutzgebiet bewahren möchte”, erklärt König. Adelt ist hingegen ein Befürworter der Höllentalbahn, der die Belange des Naturschutzes dabei nicht außer Acht lässt. “Ich bin für die Reaktivierung der Höllentalbahn für den Personen- und Güterverkehr, wenn die Infrastruktur umweltschonend wiederhergestellt wird”, lautet Adelts Bedingung.”

Den Pressebericht finden Sie unter:
http://www.frankenpost.de/lokal/naila/naila/Hering-relativiert-sein-Nein;art2443,2725215

 

25.07.2013
Landrat Hering reagiert auf Bürgers Wunsch nach der Höllentalbahn

Offizielle Stellungnahmen des Landrates ( sh .: http://www.frankenpost.de/lokal/hofrehau/hof-land/Hering-tritt-Vorwuerfen-entgegen;art2438,2705257 ) auf Leserbriefe sind nicht an der Tagesordnung, doch das Thema Höllentalbahn scheint abermals und trotz der letzten Monate seines Amtes ungewohnte Aktivitäten zu erzeugen.

In der Stellungnahme von Landrat Bernd Hering wurde beschrieben, dass sich der Kreistag gegen eine Wiederbelebung der Höllentalbahn ausgesprochen hat. Bisher gibt es allerdings nur eine am 15. Dezember 1989 verfasste Resolution des Hofer Kreistags, welche die Forderung für eine Wiederbelebung der Höllentalbahn zum Inhalt hatte. Gegen die Höllentalbahn gibt es dagegen keine veröffentlichte Entscheidung dieses Gremiums.
Es würde Herrn Hering als Demokrat gut anstehen als Beleg den zitierten Kreistagsbeschluss in die Diskussion einzubringen; gelingt dies nicht, muss seine Stellungnahme nur als Begründungsversuch auf Grundlage fälschlicherweise versehener Prädikate der Kreistagsarbeit angesehen werden.

Sollte die Höllentalbahn tatsächlich dem Kreistag zur Entscheidung vorliegen, wird sehr differenziert abzuwägen sein: denn bei Ablehnung würden Chancen vertan, von denen wir nicht mehr so arg viele haben. Hat eine Reaktivierung der Höllentalbahn bei gleichzeitiger Ertüchtigung der Strecke Hof – Marxgrün doch weitreichende Auswirkungen auf den ÖPNV im Altlandkreis Naila und der gesamten länderübergreifenden (und auch gemeinsamen touristischen ) Region. Davon profitieren nicht nur die Anrainer- sondern auch die Nachbargemeinden der Strecke, wie z.B. die Stadt Schwarzenbach a.Wald, Blankenstein a. Rennsteig, Bad Steben und Bad Lobenstein.

So würde z.B. bei einer angestrebten Verlegung des Kreuzungspunktes von Selbitz nach Marxgrün Schwarzenbach a.Wald von den neuen Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Bahnen in Naila profitieren. Dann wird es nicht mehr problematisch sein den Busverkehr von Naila nach Schwarzenbach a.Wald bzw. von Schwarzenbach a.Wald nach Naila auf Anschluss zum und vom Bahnverkehr nach Hof zu bringen. Ein Stundentakt zwischen Hof und Schwarzenbach a.Wald mittels Bahn und Bus ist dabei nicht utopisch und wäre erstmals ohne großen finanziellen Aufwand möglich.

Und nebenbei: Mit einer Verlegung der Kreuzung von Selbitz nach Marxgrün würden sich die Fahrzeiten zwischen Marxgrün und Naila nach Hof alleine schon durch den Wegfall des bisher nötigen Aufenthaltes in Selbitz massiv verkürzen. Und das ohne dass dabei überhaupt bauliche Maßnahmen an der Strecke, welche allerdings hoffentlich im Zuge des Wiederaufbaus der Höllentalbahn endlich umgesetzt werden, zu tätigen wären. Mit solchen beschleunigenden Maßnahmen wird schneller und moderner ÖPNV geschaffen, jedoch nicht mit einem Festhalten an alten, seit 23 Jahren überwundenen, zonengrenzenbedingten Strukturen.

Wer also den ÖPNV nicht Wert schätzt und in unserer gemeinsamen Region keine Zukunft geben will, darf sich gerne gegen die Höllentalbahn aussprechen.

Und auch der Vorwurf des Verfolgens reiner Privatinteressen könnte Hering schnell selbst einholen, ist seine ablehnende Haltung wohl auch eher privater Natur: in der überwiegenden öffentlichen Wahrnehmung ist die Höllentalbahn fest verankerter Wunsch, aber davon hat der Landrat nach so langer Amtszeit wohl schon zu viel Abstand gewonnen.

Bleibt zu hoffen dass ein frischer Landrat ohne Voreingenommenheit sich in das sehr komplexe Thema einarbeitet und dann unter Abwägung aller Facetten seine Richtung findet. Dies könnte dann unter Beteiligung der Öffentlichkeit ein äußert lebendiger Prozeß werden und die Ära öffentlicher Stellungnahmen endgültig ablösen.

 

 

30.03.2013
Diesel VT 650 ”Naila” unter Fahrdraht

Der Dieseltriebwagen der agilis 650-517 ”Naila” mit dem Stadtwappen unter dem Fahrdraht in Hof.
Wäre doch schön wenn es einen ”Naila” auch bei der Erfurter Bahn in Blankenstein und einen ”Bad Lobenstein” bei der agilis geben würde?

 

14.03.2013
436 Maßnahmen zur Verbesserung des deutschen Schienennetzes

Presseinformation Nr. 7, 2013 – Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat zum sechsten Mal seit 2002 die Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Verbünde und Aufgabenträger nach konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des deutschen Schienennetzes befragt. Das Ergebnis: 68 Unternehmen meldeten insgesamt rekordverdächtige 436 Aus- und Umbauprojekte. Der VDV kritisiert in diesem Zusammenhang die chronische Unterfinanzierung des Netzes: „Die Investitionen des Bundes für den Neu- und Ausbau des Schienennetzes müssen dauerhaft von jährlich 1,4 auf 1,9 Milliarden Euro erhöht werden. Sonst ist die politisch gewollte Verkehrsverlagerung eine Illusion“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.
Die VDV-Maßnahmenliste deckt nahezu das gesamte deutsche Schienennetz ab und macht konkret deutlich, wo akuter Investitionsbedarf besteht. Und zwar überwiegend abseits der bekannten Großprojekte. Die Liste enthält eine ganze Reihe von Vorhaben, die schon mit vergleichsweise geringem Investitionsvolumen zu deutlichen Verbesserungen der Verkehrsverhältnisse führen: Zusätzliche Überholungsmöglichkeiten, mehr Weichenverbindungen sowie die Ertüchtigung oder der Neubau von Neben-, Abstell- und Ladegleisen sind die am häufigsten genannten Vorschläge. „Diese Liste ist kein Wunschzettel, sondern beschreibt den tatsächlichen Bedarf der Unternehmen. Das ist der Grund ihres Erfolgs“,erklärt Wolff.

Netzfonds der DB Netz AG finanziert 50 kleinere Vorhaben bis 2015
Mit Erfolg ist gemeint, dass von der Vorgängerversion, also der Maßnahmenliste aus 2010, inzwischen 27 Projekte umgesetzt und in Betrieb genommen wurden, weitere 27 Maßnahmen daraus befinden sich aktuell im Bau. „In Anbetracht der Unterfinanzierung des Verkehrsträgers Schiene und dem kurzen Zeitraum von zwei Jahren ist das ein sehr gutes Ergebnis. Die DB Netz AG hat sogar unter Berufung auf unsere Liste mit dem Netzfonds ein zusätzliches
Finanzierungsinstrument geschaffen. Daraus werden bis 2015 weitere 50 Vorhaben aus unserer Maßnahmenliste finanziert“, erklärt Wolff.
Angesichts der insgesamt 436 Vorschläge ist die Umsetzungsquote trotzdem stark ausbaufähig. „Das Geld reicht trotz des zusätzlichen Netzfonds nicht aus, um noch mehr dieser kleineren Projekte zu realisieren. Mit zusätzlichen 50 bis 100 Millionen Euro im Jahr könnte man gleich eine ganze Reihe dieser sehr wirkungsvollen Maßnahmen zeitnah umsetzen“, so Wolff weiter. Möglich wäre dies über die Einrichtung eines Finanzierungstopfs mit mindestens 50 Millionen Euro pro Jahr im Haushalt des Bundesverkehrsministeriums. Das wäre aus Sicht des VDV eine ähnlich sinnvolle Ergänzung zur Finanzierung des Schienennetzes wie der jüngst beschlossene Einstieg des Bundes in die Finanzierung der nichtbundeseigenen Eisenbahninfrastruktur.

Maßnahmenliste enthält auch Vorschläge für den neuen Bundesverkehrswegeplan
Neben den überwiegend kleineren Maßnahmen enthält die VDV-Maßnahmenliste auch Projektvorschläge von übergreifender Bedeutung für das Gesamtschienennetz. Diese Vorhaben wird der Verband den Verantwortlichen bei der Erstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans vorschlagen. „Auch diese Projekte sind sehr konkret umsetzbar, denn sie kommen direkt von den Eisenbahnunternehmen und Aufgabenträgern und sind keine politisch motivierten Vorschläge. Sie orientieren sich nicht an der hochkomplexen Bewertungsmethodik des Bundesverkehrswegeplans, sondern am tatsächlichen Bedarf im Netz. Wenn beim neuen Bundesverkehrswegeplan endlich, wie allseits angekündigt, die sachliche und bedarfsorientierte Betrachtung der Projekte im Vordergrund steht, dann sind die Vorschläge aus unserer Liste dort genau richtig“, so Wolff abschließend.

Im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sind rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personenverkehrs und des Schienengüterverkehrs organisiert. Täglich ersetzen Busse und Bahnen über 18 Millionen Autofahrten und 77.000 voll beladene Lkw. So sorgen der VDV und seine Mitgliedsunternehmen dafür, dass Deutschland nachhaltig mobil bleibt!

Die Liste mit der HTB auf Seite 21 unten finden Sie zum Download unter:
http://www.vdv.de/pressemitteilungen.aspx?mode=detail&id=d324f0e9-f297-4315-80bb-0a33424bb093

 

18.02.2013
Hessen: Reaktivierung der Strecke Korbach–Frankenberg

Mit einem ersten Vegetationsrückschnitt haben heute im Bahnhof Korbach die Maßnahmen zur Reaktivierung der Bahnstrecke Korbach–Frankenberg begonnen. Daran nahmen der Hessische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Florian Rentsch, der Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg, Dr. Reinhard Kubat, die Geschäftsführer des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV), Wolfgang Dippel und Klaus-Peter Güttler, der Konzernbevollmächtigte der DB für das Land Hessen, Dr. Klaus Vornhusen, sowie Vertreter der Region Waldeck-Frankenberg teil. An den Investitionskosten in Höhe von rund 17 Millionen Euro beteiligt sich neben dem Landkreis Waldeck-Frankenberg das Land Hessen mit 80 Prozent.
„Diese Strecke ist wichtig für die Anbindung der Region ans Rhein-Main-Gebiet und für die Erreichbarkeit der touristischen Ziele am Edersee und in Willingen aus allen Himmelsrichtungen“, so Minister Rentsch. Wenn Ende 2014 die Züge der Kurhessenbahn im Auftrag des Nordhessischen Verkehrsverbundes und mit Hilfe eines besonderen Betriebskostenzuschusses des Landkreises Waldeck-Frankenberg von Brilon-Stadt über Korbach und Frankenberg nach Marburg und zurück rollen, können Bahnreisende wieder ohne große Umwege über Marburg ins Rhein-Main-Gebiet fahren und umgekehrt mehr Menschen aus den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Ruhr mit öffentlichen Verkehrsmitteln die attraktiven nordhessischen Touristikregionen erreichen.
Für die Wiederbelebung der Strecke Korbach–Frankenberg müssen unter anderem zwei mehr als 100 Jahre alte Tunnel und verschiedene Brücken und Stützmauern saniert und notwendige Bahnübergänge mit technischen Sicherungen neu gebaut werden. Neben der Nachrüstung der Signalanlagen ist auch die Ausstattung mit analogem Streckenfunk vorgesehen. Nach Fertigstellung wird die Strecke von der Kurhessenbahn im Zwei-Stunden-Takt bedient werden. Werktags sind neun Züge in jeder Richtung vorgesehen, an Wochenenden acht. Und so freut sich auch Dr. Klaus Vornhusen, dass die Kurhessenbahn mit der neuen Strecke neue Verbindungen von Rhein-Main und Oberhessen zum Naturpark Kellerwald und ins Upland schaffen kann: „Das wird die Regionen Hessens einander wieder ein Stück näher bringen“.
Die sogenannte Untere Edertalbahn führt von Korbach entlang der Orte Thalitter, Herzhausen (am Edersee), Schmittlotheim, Ederbringhausen und Viermünden nach Frankenberg. Die Fahrzeit der Züge beträgt auf der reaktivierten 30 Kilometer langen Strecke insgesamt 38 Minuten (Pressemeldung Deutsche Bahn, 18.02.13).

Kommentar HOELLENETZ:
Investitionsumme, Erreichbarkeit touristischer Ziele, Vermeidung grosser Umwege, Verbindung der Regionen, alte Tunnels und Brücken………klingt alles wie bei der HTB schon mehrfach gehört. Grund jedoch genug im Bundesland Hessen diese Reaktivierung zu unterstützen.
Die Höllentalbahn in Bayern/Thüringen hätte dazu noch die Einsparung von 40.000 LKW Fahrten und 2,5 Mio Litern Diesel pro Jahr aufzubieten, aber hier funktioniert wohl die länderübergreifende Lobbyarbeit zwischen (Fliegl)Thüringen und (MAN)Bayern.
Übrigens wird gerade wieder über einen gigantomanischen Ausbau der B 173 zwischen Hof und AS Berg für 20 Mio € diskutiert, wohlgemerkt ein nach Herabsetzung der Geschwindigkeit funktionierender, zwar stark belasteter (einschl. bekannter Holztransporte!) Strassenabschnitt, aber dabei scheint die bei der HTB ach so strapazierte Wirtschaftlichkeit keinerlei Rolle zu spielen.
Nachhaltige Infrastrukturpolitik ist halt in Hochfranken, wohl nur fern am Horizont (oft dazu ruhig überlagert durch antriebslose E-Spargel) immer seltener auszumachen und spielt sich vornehmlich in den gestrigen Niederungen üppig dimensionierter Strassenbauten ab.

 

06.02.2013
Holztransporte für ZPR Blankenstein: in Hof vom Zug auf den LKW

Abermals verkehren große Holztransporte auf der Schiene über Hof zur ZPR in Blankenstein. Die grösste Holzverarbeitende Firma in der ganzen Region, befindet sich 200 Meter von Bayern entfernt in Thüringen gelegen.
Seit letzter Woche werden ca. 5.000 to FSC zertifiziertes Holz als Spotverkehr aus Polen via Berliner Aussenring, Altenburg und Reichenbach – Plauen nach Hof gefahren. Ab hier wird die Ladung vom Güterwaggon auf den LKW umgeladen und weitertransportiert . Die ZPR in Blankenstein ist zwar auf der Schiene via Saalfeld erreichbar, dies bedeutet jedoch für diese Transporte einen grossen Umweg. Die direkte Bahnstrecke von Hof über Marxgrün nach Blankenstein durch das Höllental ist trotz der Wiedervereinigung Deutschlands noch immer seit 1945 unterbrochen und abgebaut.
Dabei ist die Logistik dieser Transporte über die grosse Enternung durchaus ökologisch angelegt. Die Transporte werden durch die “Press” geführt, die Güterverkehrssparte der Pressnitztalbahn, die auch den Containerzug zwischen Hof und Glauchau mit ihren Dieselloks fahren. Die Holztransporte erreichten letzte Woche sogar Plauen elektrisch unter Fahrdraht, Zuglok war eine Drehstrom-Elok der Reihe 145 der Press. Ab hier musste auf Diesel umgespannt werden. Die Züge sind so lang und schwer, dass bis Hof drei Dieselloks erforderlich waren, eine davon am Zugschluss zum Schieben für die Steigungen! Eine aussergewöhnliche Fuhre auf der Bahn in unserer Region, entsprechend Furore machte der lange Zug unter Bahn-Fans.
In Hof jeweils am frühen Morgen angekommen wurde alles auf drei Gleise im Güterbahnhof verteilt und Waggon für Waggon auf Lkw der ZPR verladen. Ein Waggon – mindestens zwei Lastzüge, solange bis am Nachmittag gegen 15 Uhr alles entladen ist. Später wurden die Waggons mit einer einzelnen Lok BR 204 wieder zurückgefahren. Die vielen Lkw´s aber fuhren den halben Tag lang via Ernst-Reuter-Straße durch Hof, die B173 und die Brucker Senke zur A9 und dort zur Ausfahrt Lobenstein und weiter nach Blankenstein.
Der logistische Aufwand dieser Transportkette verschlechtert sich natürlich enorm durch die fehlende direkte Gleisanbindung durch das Höllental. Und die Landkreispolitik, vereinzelte Kirchturmlokalpolitiker und die Bundespolitik (entgehende Mineralösteuereinnahmen durch verlagern von Gütern auf die Schiene in Millionenhöhe ! ) agieren beflissen um das Projekt der Reaktivierung der Höllentalbahn zu behindern.
Dass aber genau solche Transporte unsere Region östlich der Thüringer Grenze durchqueren und hier Lärm und Abgase verursachen und letztlich unsere Bürger belasten wird mit der derzeitigen Transportkette sehr deutlich und für jedermann erlebbar. Die umständlichen Holztransporte zur ZPR belegen, dass die Schienen-Verbindung Marxgrün – Blankenstein sinnvoll, logisch, und ökologisch und okönomisch positiv zu betrachten ist.
HOELLENNETZ möchte deshalb wiederholt auf den Lückenschluss nach Thüringen aufmerksam machen und mitwirken, damit dieses Projekt , gerade in Verbindung mit der Reaktivierung nach As (50.000 to Holz pro Jahr für ZPR per LKW durch Hof !) unsere Region anschaulich entlasten kann.
Eine Änderung im Denken tut not, sowohl in Berlin und München, als auch im Kreis Hof.

 

20.01.2013
Bayern: PRO BAHN fordert flächendeckende Elektromobilität

Zur Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) hat der Fahrgastverband PRO BAHN Vorschläge und Kommentare an Verkehrsminister Martin Zeil geschickt. „Wir würden uns freuen, wenn die Anmeldungen zum BVWP den immer wieder verkündeten Willen für einen verstärkten Ausbau der Schiene widerspiegeln würden,“ so der bayerische PRO BAHN-Vorsitzende Matthias Wiegner. Konkret fordert der Fahrgastverband eine groß angelegte Initiative zur Elektrifizierung des bayerischen Schienennetzes. Das Ziel, Ressourcen zu sparen und dem Klimawandel entgegenzuwirken, könne so auf wirksame Weise unterstützt werden.
Zudem fordert PRO BAHN die Umsetzung zahlreicher, schnell zu realisierender Maßnahmen, die eine hohe Pünktlichkeit und die Sicherung von Umsteigeverbindungen garantieren können. „Vor allem denken wir hier an an zweigleisige Abschnitte und wieder mehr Bahnhöfe, an denen sich Züge auf eingleisigen Strecken begegnen können“, so Wiegner.
Die Vorschläge von PRO BAHN umfassen praktisch ganz Bayern und gehen von Lindau am Bodensee bis nach Marxgrün im Frankenwald und vom unterfränkischen Aschaffenburg bis Freilassing an der österreichischen Grenze. Bei größeren Bauvorhaben in dichtbesiedelten Regionen wie dem Ausbau der Zulaufstrecke von München in Richtung Brenner dringt der Fahrgastverband auf eine frühzeitige und starke Beteiligung von Bürgern und Verbänden, um langanhaltenden Streit wie etwa beim Großprojekt Stuttgart 21 zu vermeiden
Pressemeldung Pro Bahn Bayern, 21.01.13

 

07.01.2013
Startschuss für Bahnbau-Projekt

FRANKENPOST Von Werner Rost
Bereits in knapp einem Jahr sollen wieder Züge zwischen Hof, Selb, Asch und Eger rollen. Mit den Rodungsarbeiten zwischen Plößberg und Wildenau beginnen auf bayerischer Seite die Arbeiten für den Lückenschluss.
Selb/Asch – Langsam arbeitet sich ein Harvester auf dem üppig zugewucherten Bahngleis zwischen Selb-Plößberg und der Staatsgrenze bei Wildenau vor. Zwischen den Schienen stehen nicht nur zwei Meter hohe Fichten, sondern bis zu zehn Meter hohe Birken. Für die Großmaschine, die sonst zur Holzernte eingesetzt wird, sind das freilich keine Hindernisse. Am Streckenabzweig bei Plößberg kommen bald wieder die anderen drei Gleise zum Vorschein, auf denen deutsche und tschechische Eisenbahner bis 1995 die Güterzüge rangierten.

Von Dezember 2013 an sollen wieder Personenzüge Hof, Selb-Plößberg, Asch und Eger auf direktem Weg verbinden. Wie berichtet, haben am 23. April 2012 Bayerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Zeil und der stellvertretende tschechische Verkehrsminister Ivo Vykydal im Hofer Hauptbahnhof dazu ein Memorandum unterzeichnet.

Bereits an diesem Tag haben Mitarbeiter der Bahn-Töchter DB Netz und DB Station & Service im Gespräch mit der Frankenpost einige Details zur Streckenreaktivierung erläutert. Demnach entsteht in Plößberg – ähnlich wie vor einem halben Jahr in Selbitz im Kreis Hof – ein neuer Mittelbahnsteig. Er ist 100 Meter lang und ermöglicht mit einer Höhe von 55 Zentimetern einen barrierefreien Zugang in die Niederflurtriebwagen der Privatbahn Agilis. Mit einer Breite von sechs Metern wird der Bahnsteig in Plößberg jedoch fast doppelt so breit wie in Selbitz ausfallen. Der Grund für diese großzügige Dimensionierung: In Plößberg soll der Wetterschutz für die wartenden Fahrgäste direkt auf den Bahnsteig gebaut werden, was in Selbitz nicht möglich war. Das alte Bahnhofsgebäude in Plößberg spielt dabei keine Rolle mehr. Es ist an einen Privatmann verkauft und dient längst nicht mehr als Empfangsgebäude für Reisende.

Wie ein Bahnsprecher auf Anfrage der Frankenpost erklärte, wird der 5,5 Kilometer lange Abschnitt von Plößberg bis zur Staatsgrenze von Grund auf erneuert. Somit werden nach dem Abbau des alten Gleises auf einem frischen Schotterbett neue Schwellen und Schienen verlegt. Wie die Vertreter von DB Netz im April erklärten, soll die Streckenhöchstgeschwindigkeit unverändert bei Tempo 70 bleiben.

Mit den jetzt erfolgten Rodungen ließ die DB bislang nur vorbereitende Arbeiten vornehmen. Die eigentlichen Bauleistungen sind bislang noch nicht vergeben. Die Bahn verweist dazu auf eine noch ausstehende Baugenehmigung. Diese ist insbesondere für den Umbau der Station Selb – Plößberg erforderlich.

Für die Streckenreaktivierung müssen heuer drei weitere Ingenieurbauwerke entstehen: eine Brücke, auf der die Züge nach Asch die Ortsumgehung Erkersreuth überqueren werden, eine kleine Straßenbrücke über die Bahn direkt daneben für einen Wirtschaftsweg sowie die Erneuerung der Bahnbrücke bei Wildenau. Auf der tschechischen Seite ist man bereits vor Jahren in Vorleistung getreten: Die Ortsumgehung von Asch führt bereits über eine Brücke über das Gleis.

Von den bislang acht höhengleichen Bahnübergängen auf deutscher Seite werden drei technisch gesichert und die anderen fünf aufgelöst werden. Die DB plant die Reaktivierung nur auf dem 5,5 Kilometer langen Abschnitt auf deutscher Seite. “Die Tschechen führen ihre Maßnahmen selbst durch”, erklärt ein DB-Sprecher.

Für die Planungen zum künftigen Personenverkehr finden alle paar Wochen Arbeitskreis-Sitzungen statt, an den neben den Chefs der Privatbahn Agilis und der Tschechischen Staatsbahn die jeweiligen Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr teilnehmen. Das ist die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die im Auftrag des Freistaats die Zugkilometer bis zur Grenze bestellen und finanzieren wird, und der Bezirk Karlsbad auf der böhmischen Seite.

Wie aus dem Kreis der Verhandlungspartner zu erfahren war, stehen das genaue Betriebskonzept – also der Fahrzeug- und Personaleinsatz sowie der Fahrplan – zurzeit noch nicht endgültig fest.

Den Pressebericht finden Sie unter:
http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/selb/Startschuss-fuer-Bahnbau-Projekt;art2457,2264397