Kommt die Reaktivierung? DB-Pläne zur Höllentalbahn heftig umstritten

FRANKENPOST 24.06.2021 Werner Rost

Die Reaktionen reichen von Begeisterung bis zur kategorischen Ablehnung. Der Chef der Firma ZPR erläutert seine Pläne: Er rechnet mit einem Bahn-Holztransport pro Tag.

freier Beitrag unter:
https://www.frankenpost.de/inhalt.kommt-die-reaktivierung-db-plaene-zur-hoellentalbahn-heftig-umstritten.4f68ce1c-9c4d-40f8-bce4-efac2fbe7c4d.html

dazu Kommentar von Peter Hagen OTZ:

 

Peter Hagen zum Statement der DB für die Höllentalbahn

Es kann nur als ein Schritt in die richtige Richtung bewertet werden: Die Deutsche Bahn plant, 20 Strecken mit einer Gesamtlänge von 245 Kilometern für den Zugbetrieb wiederzubeleben. Menschen und Güter sollen mehr mobile Alternativen erhalten.

Aufhorchen lässt insbesondere die klare Formulierung bezüglich der Höllentalbahn, die zu einer wichtigen Verbindung zwischen Thüringen und Bayern wird. Diese gehört zu jenen 20 Strecken, bei denen es deutlich heißt, dass die Deutsche Bahn sie „für den Bahnbetrieb reaktivieren“ wird. Von rund 1300 Kilometern untersuchten Strecken, die ein Expertenteam der DB im Portfolio hatte, ist bei der Höllentalbahn ganz klar ein „verkehrliches Potenzial“ erkannt worden. Es lohne sich bei Abwägung von Kosten und Nutzen die Wiederinbetriebnahme, heißt es.

Jetzt geht es also im Prinzip vor allem um das Wie der Reaktivierung. Wie ist es möglich, unter Beachtung der besten Umweltverträglichkeit auf dem noch vorhandenen Bahndamm das Gleis neu auszulegen. Erkenntnisse dazu dürfte die Machbarkeitsstudie liefern, die im nächsten Monat in Blankenstein vorgestellt wird. Eingeladen ist ein großer Teilnehmerkreis. Dem ersten Vernehmen nach habe die bayerische CSU-Landtagsfraktion und die Regierung Oberfranken bislang Desinteresse bekundet. Die schein-grünen Politiker der CSU sollten sich das noch mal überlegen. Nicht dass am Ende der Zug ohne sie abfährt.

DB reaktiviert stillgelegte Strecken incl. HTB

Mehr klimafreundlicher Bahnverkehr in der Fläche: DB reaktiviert stillgelegte Strecken

22.06.2021

DB belebt 20 Strecken mit 245 Kilometern Gleis neu • Weitere Strecken für den Personen- und Güterverkehr für Wiederinbetriebnahme identifiziert • DB-Netz Vorstand Jens Bergmann: „Jeder Kilometer Gleis ist aktiver Klimaschutz“

HTB ist unter Nr. 14 dabei !

Quelle unter:
https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Mehr-klimafreundlicher-Bahnverkehr-in-der-Flaeche-DB-reaktiviert-stillgelegte-Strecken–6248500?view=&contentId=1170726

OTZ:
https://www.otz.de/regionen/bad-lobenstein/blankenstein-hoellentalbahn-wird-reaktiviert-id232603121.html

BR24:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/trendwende-db-will-hoellental-und-werrabahn-reaktivieren,Sb43Ny9

FRANKENPOST:
https://www.frankenpost.de/inhalt.hoellental-werratal-bahn-reaktiviert-zwei-strecken-in-oberfranken.680d23ed-196a-480f-8336-9547396541e0.html

Klimaschutz und Tourismus auf einer Strecke

11.06.2021: Resolution für eine Reaktivierung der Höllentalbahn

Resolution für eine Reaktivierung der Höllentalbahn
(Bahnstrecke Blankenstein – Marxgrün)
der Landtagsabgeordneten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

– Laura Wahl, verkehrspolitische Sprecherin, Landtagsfraktion Thüringen
– Ursula Sowa, baupolitische Sprecherin, Landtagsfraktion Bayern
– Dr. Markus Büchler, verkehrspolitischer Sprecher, Landtagsfraktion Bayern
– Tim Pargent, finanzpolitischer Sprecher, Landtagsfraktion Bayern

Die Bahnstrecke durch das Höllental ist eine wichtige Verbindung zwischen unseren Ländern. Wir setzen uns deshalb für die Reaktivierung der Höllentalbahn unter
Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Aspekte ein und fordern die Bayerische und Thüringer Landesregierung auf, alle notwendigen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Die Erstellung des Umweltgutachtens im Auftrag des Thüringer
Verkehrsministeriums ist ein wichtiger Schritt. Mit der Reaktivierung kann ein großer Mehrwert für die Region, für Daseinsvorsorge und Klimaschutz erreicht werden.

1. Insbesondere durch die Verlagerung von Gütertransporten auf die Höllentalbahn können große Mengen Schadstoffe, insbesondere CO2, eingespart werden. Pro Jahr können hierdurch 450.000 Tonnen mehr umweltfreundlich transportiert werden.

2. Lärm durch bis zu 300 LKW am Tag im Umfeld und insbesondere in der Stadt Hof kann deutlich reduziert werden.

3. Der Personenverkehr in und durch das Höllental bietet beträchtliche Potentiale insbesondere für den Tourismus. Dies insbesondere im Kontext der geplanten Fußgängerbrücken über das Tal.

4. Die Reaktivierung kann auf der nach wie vor gewidmeten Strecke mit den vorhandenen Tunnelquerschnitten durchgeführt werden. Dies senkt die prognostizierten Kosten der Reaktivierung deutlich.

5. Die Klimaneutralität kann über batterieelektrische Loks abgesichert werden. Alternativ ist eine umweltschonende Elektrifizierung der Strecke zu prüfen.

6. Für die Reaktivierung können Mittel aus dem neu gestalteten Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GVFG) mit bis zu 90% Förderquote verwendet werden. Diese Mittel sollten genutzt werden.

7. Auf Naturschutzbelange muss umfassend und von Anfang an geachtet werden. Eingriffe in Natur und Landschaft müssen minimiert werden, unvermeidbare Eingriffe durch effektive Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden. Damit steigt sowohl die ökologische wie auch die touristische Wertigkeit des Höllentals und der umliegenden Region.

8. Der Schutz des Erdklimas durch die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens ist Voraussetzung für Natur- und Artenschutz.

Wir begrüßen die Ankündigung der DB von 2018, die Strecke reaktivieren zu wollen.