News 2005

29.12.2005
Holzhackschnitzel auf der Schiene

Neue SLB/ÖBB Hackschnitzelverkehre zu MDF
Am 1. Dezember 2005 wurde die Versorgung des MDF-Werkes Hallein mit Holzhackschnitzel vom LKW auf die Schiene umgestellt. Die ÖBB bringen die Spezial-Container von Jenbach nach Hallein – der Verschub vor Ort und die Bedienung der Anschlußbahn erfolgt durch die Salzburger Lokalbahn. Der tägliche Ganzzug ersetzt bis zu 90 Lkw – weitere Relationen sollen folgen.
In Anwesenheit von viel politischer Prominenz wurde der erste Zug empfangen – geführt von der SLB V 83 (ex ÖBB 2048.01) – mit im Zug dabei die ÖBB 2016.95 – womit erstmals eine ÖBB 2016 auf die von der SLB betriebene Anschlußbahn in Hallein gelangte

30.11.2005
Bahn macht im Oberland mobil
Ausbau der Strecke Saalfeld-Blankenstein – Weitere touristische Angebote sollen folgen

Von OTZ-Redakteur Ulf Rathgeber Bad Lobenstein.
Der Personennahverkehr und der Güterverkehr auf der Bahnstrecke Saalfeld-Blankenstein soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Entsprechende Pläne waren am Dienstag von Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG, unweit des Bahnhofes Lichtentanne vorgestellt worden.
Priorität hat nach wie vor der Schienenpersonennahverkehr, der über die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen (NVS) als Auftrageber der Landesregierung die Personenzüge bei der Bahn AG bestellt wird. Der Zweistundentakt von Saalfeld nach Blankenstein und umgekehrt mit Anschluss an die ICE-Züge im Bahnhof Saalfeld wird auch in Zukunft eingehalten.
Der von Mai bis Oktober 2005 an den Sonnabenden von Leipzig aus eingesetzte Schiefergebirgsexpress (SGE), sei von den Bahnkunden gut angenommen worden, sagte Robert Zehrer von der Nahverkehrssparte der Bahn, DB Regio. “Wir hatten 700 zusätzliche Fahrgäste”, zeigte er sich durchaus zufrieden.
Nach wie vor würden mehr Leipziger mit dem Zug, der mit zwei Zughälften startet und im Bahnhof Saalfeld geteilt wird, sonnabends ins Schwarzatal mit der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn fahren. Mit den touristischen Anbietern im Schiefergebirge seien aber beispielsweise “komplette Urlaubsangebote für eine Woche erstellt worden. Wir wollen bewusst zeigen, dass Urlaub mit der Bahn auch ohne Auto möglich ist”, betonte Robert Zehrer.
Einen immensen Werbe- und Marketingeffekt habe man Anfang Oktober mit dem Dampfsonderzug der Baureihe 41 von Erfurt nach Blankenstein erreicht. “Dadurch sind viele Ausflügler in die Region gekommen”, sagte Robert Zehrer. “Wir wollen Akzente setzen und die Region touristisch mit entwickeln.” Die Zugbegleiter würden beispielsweise die Bahngäste mit speziell für die Orte an der Strecke konzipierten Wanderkarten
versorgen.
Das Angebot des Schiefergebirgsexpress ist in enger Absprache mit der NVS zustande gekommen. “Wir wollten mit dem Gebirgsexpress einen Ruck erzeugen”, verwies NVS-Geschäftsführer Otto Mayer auf einen wichtigen Effekt für die touristische Entwicklung im Bad Lobensteiner Oberland.
Für den Winterfahrplan war in diesem Jahr noch kein Schiefergebirgsexpress vorgesehen. Robert Zehrer will sich aber in den kommenden Wochen mit den Betreibern des Skilift in Wurzbach und mit dem Tourismusbüro in Lehesten in Verbindung setzen und versuchen, für das kommende Jahr ein Angebot zu machen.
Auf die sensible Natur im Thüringer Wald verwies Gerold Brehm, der Investitionen auf der Strecke in Stellwerk- sowie Signal- und Sicherungstechnik bis zum Jahr 2009 ankündigte. Dadurch soll vor allem im Güterverkehrsbereich deutlich mehr Rohholz von der Straße auf die Schiene verlagert werden.
Um diese Verkehre zu bündeln, sollen in Zukunft in Nord- und Südthüringen spezielle Verladestationen geschaffen werden. Ob auch in Saalfeld in eine derartige Station investiert wird, steht noch nicht fest,
sagte Gerold Brehm. In jedem Fall will die Bahn dafür sorgen, dass weniger “Lkw auf den engen Straßen nach Friesau fahren”.
Erhebliche Investitionen sind für die Güterbahnhöfe in Blankenstein der Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal (ZPR) und in Friesau bei den Firmen Klausner Holz Thüringen (KHT) sowie Pfleiderer (ehemals BHT)
vorgesehen. Um möglichst für zusätzliche Arbeitsplätze in der Region zu sorgen, soll in Absprache mit der Firma Pfleiderer ein komplett neuer Gleisanschluss gelegt werden.Wir wollen Akzente setzen und die Region touristisch mit entwickeln Robert Zehrer von der Nahverkehrssparte DB Regio der Deutschen Bahn AG
Mit freundlicher Genehmigung der OTZ LR Lobenstein

Advents-Gewinnspiel Auflösung
HOELLENNETZ verlost je ein Wochenendticket und ein Bayern-Ticket Single
Auf unserer Frage: ”Welche Teilstrecke der Gesamtverbindung Triptis – Marxgrün wurde im Adventsmonat Dezember offiziell eröffnet?” gibt es zwei richtige Antworten:
Teilstrecke Triptis-Ziegenrück am 17.12.1894
Teilstrecke Lobenstein-Lemnitzhammer am 01.12.1896
Richtig geantwortet und ausgelost wurde:
Für das Wochenendticket:

Olaf Behr
Wenigenjenaer Platz 3
07749 Jena

Für das Bayern Ticket Single:

Gerd Nagel
Käthe-Kollwitz-Weg 129
07343  Wurzbach – Heinersdorf

Herzlichen Glückwunsch und viel Spass auf Deutschlands Gleisen.

 

27.11 und 04.12.2005
Der Nikolauszug kommt!

Am 1. und 2. Advent den 27. November und 4. Dezember fährt wieder der beliebte Nikolauszug auf der Strecke Hof – Bad Steben. Der Nikolaus hat sich schon fest angemeldet. Er will sich den Weihnachtsmarkt in Bad Steben (1. Advent) und Selbitz (2. Advent) anschauen. Bis zum 6. Dezember ist es zwar noch ein bisschen, aber vielleicht hat er ja schon was für die (artigen) Kinder dabei. Wer weiß? Am ersten Advent startet die erste Fahrt um 11:38 Uhr am Hofer Hauptbahnhof und führt auf der romantischen Eisenbahnstrecke über Köditz (11:47), Selbitz (12:01) und Naila (12:06) nach Bad Steben (Ankunft 12:21). Weitere Zustiegsmöglichkeiten sind Hof-Neuhof, Marxgrün, Höllenthal und auf Verlangen Stegenwaldhaus und Rothenbürg. Weitere Fahrten starten in Hof am 1. und 2. Advent um 13:38 und 15:38. In der Gegenrichtung starten die Züge von Bad Steben aus um 12:36 (nur 1. Advent), 14:37 Uhr und 16:36 Uhr. An diesen beiden Tagen bietet Regio Oberfranken eine Sonderpreisaktion. Am 27.11. und am 4.12. gelten Hinfahrscheine automatisch auch für die Rückfahrt. Das sind 50% Ermäßigung, übrigens auch für BahnCard-Inhaber. Dieses Angebot gilt in allen Regionalzügen der DB im Landkreis Hof und zusätzlich von Selb Stadt. Dies sind die folgenden Strecken: Selb – Hof – Bad Steben, Hof – Münchberg – Stammbach und Münchberg – Helmbrechts. Und Kinder unter 15 Jahre in Begleitung von Eltern- oder Großeltern, die zum Normalpreis fahren, brauchen keinen Fahrschein.

27.10.2005
Gütertransportmenge gesunken
Potenzial auf der Strecke Saalfeld-Blankenstein liegt bei 1,5 Millionen Tonnen

Von OTZ-Redakteur Ulf Rathgeber
Bad Lobenstein/Blankenstein/Friesau. Die Güterverkehrstransporte auf der Bahnstrecke Saalfeld-Bad Lobenstein-Blankenstein/Ebersdorf-Friesau sind im vergangenen Jahr zurückgegangen. Entsprechende Informationen erhielt die OTZ auf Anfrage bei der Pressestelle der Bahn AG in Leipzig.
Demnach wurden 2004 insgesamt 800 000 Tonnen Güter transportiert. Das ist im Vergleich mit 2003 ein Rückgang um zirka 100 000 Tonnen. Dies betrifft vornehmlich Rohholz, teilte Renate Wicher vom Bereich Kommunikation der Bahn AG mit. Einen Grund dafür nannte sie auch noch. Die Firma Klausner hat ihr Holz vornehmlich im Nahbereich eingekauft. Demgegenüber ist dann aber Fertigholz in großen Mengen über den Knotenbahnhof Saalfeld nach Wismar transportiert worden. Von Saalfeld aus gehen die Holzfertigprodukte deutschlandweit auf Reisen.
Die nächstgelegenen Güterverkehrsstellen sind Bad Salzungen, Eisenach, Leinefelde, Rottleberrode Süd, Oker und der Hafen Wismar, von wo aus der Transport vorwiegend per Schiff weiter nach Übersee vor allem in die USA
geht.
Das Potenzial der Bahnstrecke Saalfeld-Blankenstein ist bei weitem noch nicht ausgereizt. Nach Angaben von Renate Wicher ließe sich das Transportvolumen pro Jahr auf schätzungsweise 1,5 Millionen Tonnen steigern
und damit nahezu verdoppeln. Dies würde allerdings den Neubau und die Erweiterung der Gleisanschlüsse bei den Kunden BHT, die erst kürzlich an die Firma Pfleiderer veräußert wurde, sowie Klausner Holz Thüringen für eine effiziente Verladetechnologie zwingend erfor- dern, führte Renate Wicher weiter aus. Auf der Bahnstrecke werden aber nicht nur Rohholz und die Endprodukte Schnittholz und Spanplatten transportiert. Ein weiterer wichtiger Kunde der Güterverkehrs-Sparte Railion der Bahn AG ist die Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal (ZPR). Für diesen Kunden werden chemische Produkte und Zellstoff bewegt. Die ZPR wird wochentags einschließlich sonnabends zwei Mal am Tag bedient, teilte Renate Wicher mit. Im Empfang sind vorrangig chemische Produkte sowie gedeckte Leerwagen, so die Mitarbeiterin der Bahn AG. Die Leerwagen dienen
dann zum Versand von Zellstoff.
Seit einiger Zeit kommt auf der Bahnstrecke die Diesellokomotive BR 228, zu DDR-Zeiten als 118er-Baureihe bekannt, zum Einsatz. Zuvor waren fast ausschließlich die leistungsschwächeren BR 290 verwendet worden. Die Lok BR 228 ist die einzige, die derzeit für die Strecke zugelassen ist. Gegenüber der BR 290 weist sie ein höheres Leistungsvolumen auf, erklärte Renate Wicher. Dadurch sind höhere Grenzlasten und kürzere Fahrzeiten bei gleicher Grundlast möglich. Die BR 290 stößt gerade bei Dauerbelastungen während der Bergfahrten an ihre Grenzen. Der Einsatz der legendären 118er hat noch einen weiteren Effekt. Immer wieder sieht man Bahnliebhaber mit Fotoapparaten an der Strecke.

Kommentar
Potenzial auf der Schiene

Von Ulf Rathgeber
Die Feststellung, dass auf der Bahnstrecke Saalfeld-Blankenstein 2004 weniger Güter transportiert worden sind mag überraschen. Schließlich sieht man täglich die langen Züge auf der Strecke pendeln. Sicherlich ist es eine schlüssige Erklärung, dass die Holzindustrie ihre Rohstoffe aus der näheren Umgebung bezieht. Wenn man allerdings weiß, dass Holzlaster aus dem Bereich Hildburghausen und Ilmenau ihre Fracht über teilweise schmale Straßen bis nach Friesau bringen schüttelt man nur mit dem Kopf, zumal die Holzstämme in Saalfeld problemlos auf die Güterwaggons umgeladen werden könnten.
Ein Schlüssel für ein Mehrauslastung der Bahnstrecke ist sicherlich der Lückenschluss Blankenstein-Marxgrün. Damit würden sich bei einer eventuellen Verlängerung der Bahnstrecke Hof-Asch in Tschechien ganz andere Zielverkehre ergeben. Es gibt also genügend Potenzial für den Gütertransport auf der Schiene. Nur müssten endlich die Weichen dafür gestellt werden.
Mit freundlicher Genehmigung der OTZ LR Lobenstein

26.10.2005
Landkreis fordert Eisenbahnbrücke über die A 9
Schleiz (OTZ/JA).

Der Saale-Orla-Kreis hat in seiner Stellungnahme zum sechsstreifigen Ausbau der A 9 zwischen Triptis und Schleiz dem ersatzlosen Abriss der Eisenbahnbrücke bei Moßbach in einer ausführlichen Begründung nicht zugestimmt und einen Ersatzneubau der abzureißenden Brücke im Planfeststellungsverfahren gefordert. Der Kreistag hatte dies auf Antrag der PDS-Fraktion im September beschlossen, um die Möglichkeit einer Wiederinbetriebnahme der Oberlandbahn jederzeit offen zu halten. In diesen Tagen findet dazu nochmals ein Abstimmungsgespräch des Landratsamtes mit der DEGES, der Bahn AG und der Regionaleisenbahn statt. Auch die Gemeinde Moßbach hatte in ihrer Stellungnahme bereits den Erhalt der Bahnstrecke gefordert.

25.10.2005
Verkehrsinitiative HOELLENNETZ ist eingetragener Verein

Seit 21.10.2005 ist der Verein Verkehrsinitiative HOELLENNETZ e.V. im Vereinsregister des Amtsgerichts Hof unter der Geschäftsnummer VR 1222 eingetragen.
Als nächster Schritt soll die Anerkennung der Gemeinnützigkeit des Vereins durch das Finanzamt Hof herbeigeführt werden.

 

01. 10. 2005
HOELLENNETZ Informationsveranstaltung am ehem. Bahnhof Lichtenberg
400 Besucher trotz nachmittäglichem Dauerregens

Für bescheidenes Wetter sehr grosses Publikumsinteresse; so könnte das Resümee der Infobörse am 01.10.2005 lauten. Ca. 400 Besucher nutzten trotz nachmittäglichem Dauerregens die Informationsbörse zum Thema Höllentalbahn auf dem Gelände des Bahnhofs Lichtenberg in Blechschmidtenhammer.
Die Infostände von DB Regio Oberfranken, Vogtlandbahn, EgroNet und der thüringer Güterverlader ZPR Blankenstein und KHT Ebersdorf-Friesau wurden von den Besuchern intensiv genutzt. Horst W. Bauer stellte Modelle von Höllentalbahnhochbauten im Masstab 1:22,5 zur Schau.
Trotz Dauerregens machte sich eine Gruppe von 18 Interessierten unter Führung von Fritz Sell zur Wanderung durch das Höllental zur Geschichte der Höllentalbahn auf. Die Wanderung endete am HP Höllenthal, weiter ging es mit Freifahrscheinen von DB Regio Oberfranken nach Bad Steben, und von dort mit dem HOELLENNETZ Shuttlebus zurück nach Blankenstein. Die Werksbesichtigung in der Zellstoff- und Papierfabrik ZPR Blankenstein fand aufgrund der Regenfälle kurzentschlossen mit Firmenwagen der ZPR statt.
Der kostenloser Shuttlebus vom/nach Haltepunkt Bad Steben und Bahnhof Blankenstein wurde als Zubringer zur Veranstaltung und Kurztrips sehr gut genutzt.
Die Draisinenfahrten auf dem Werksgleis der ZPR fanden auch bei den Fahrgästen des Dampfsonderzuges aus Erfurt grossen Anklang, so wurden vom Bahnhof Blankenstein ca. 100 Fahrgäste in Richtung Hölle befördert.
Bei der Verpflegung war natürlich warmer Kaffee und Kuchen der Renner.

23.09.2005
Allianz pro Schiene: Bahnbranche fordert Neuausrichtung der Verkehrspolitik

Die Bahnbranche erwartet von einer neuen Bundesregierung die Neuausrichtung der Verkehrspolitik. “Stärker als bisher müssen in der Bundespolitik die arbeitsmarktpolitischen Chancen und die Energieeffizienzvorteile des Schienenverkehrs berücksichtigt werden”, verlangte der Allianz pro Schiene-Vorsitzende Norbert Hansen.
Hansen, der auch Vorsitzender der Transnet-Gewerkschaft ist, sagte am Donnerstag vor Pressevertretern in Berlin, “wer vor dem Hintergrund der steigenden Benzin- und Dieselpreise die Abhängigkeit vom Öl verringern will, kommt an einer ‘Pro-Schiene-Politik’ nicht vorbei”. Dies müssten “Jamaika-Koalitionäre genauso zur Kenntnis nehmen wie Großkoalitionäre”. Nach Hansens Angaben entfallen 30 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf den Verkehrssektor, wobei die Bahn bei gleicher Leistung im Personenverkehr nur halb so viel Energie wie der Pkw benötigt und im Güterverkehr lediglich ein Viertel so viel Kraftstoff wie der Lkw.
Auch müsse der Schienenverkehr in Deutschland stärker als Jobmotor gesehen werden. “900.000 Arbeitsplätze hängen an der Schienenbranche, die mit einem Jahresumsatz von 49 Milliarden Euro zu den Schlüsselbranchen Deutschlands gehört, aber bislang nicht immer als solche behandelt worden ist”, sagte der Allianz pro Schiene-Vorsitzende.
Der stellvertretende Allianz pro Schiene-Vorsitzende und Aufsichtsratsvorsitzende von Bombardier Transportation, Peter Witt, verwies auf die “weltweite Renaissance” der Schiene, bei der Deutschland nicht den Anschluss verlieren dürfe. In den USA betrage der Marktanteil des Schienengüterverkehrs mittlerweile 52 Prozent, China baue jährlich 1.800 Kilometer neue Bahnstrecken und Spanien investiere bis zum Jahr 2020 jedes Jahr 7 Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur. Obwohl die Schienenverkehrstechnik “eine der wenigen Branchen” sei, “in denen Deutschland noch führend ist”, habe die Bundesregierung in den vergangenen Jahren “alle konkurrierenden Verkehrsträger mit konzertierten Aktionen unterstützt, die Schiene aus unerklärlichen Gründen jedoch nicht”.
“Industriepolitisch muss die Schienenverkehrspolitik einen deutlich höheren Stellenwert bekommen”, verlangte Witt, der auch Sprecher des aus 58 Unternehmen bestehenden Förderkreises der Allianz pro Schiene ist. Dieser höhere Stellenwert müsse sich unter anderem in Investitionen für Schienenwege niederschlagen. Witt: “Die neue Bundesregierung muss jährlich mindestens fünf Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur investieren. Bei den jährlichen Pro-Kopf-Investitionen würde die Bundesrepublik als Haupttransitland Europas dann immerhin zu Slowenien aufschließen”.
Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Adolf Müller-Hellmann, nannte das voraussichtliche Güterverkehrswachstum von 50 Prozent in den nächsten zehn Jahren “eine der wesentlichen Herausforderungen der Verkehrspolitik”. Die von der bisherigen Bundesregierung auf den Weg gebrachte Gleisanschlussförderung und die Förderung des Güterumschlags von Straße auf Schiene müssten “unbedingt fortgesetzt werden”.
Müller-Hellmann: “Durch die Fortführung dieser Förderprogramme kann die Politik mit geringem Mitteleinsatz nennenswert zur Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene beitragen.” Priorität müsse in den nächsten Jahren dem bestehenden Schienennetz und dem Ausbau der so genannten Schienenverkehrsknoten eingeräumt werden.
Damit das Schienennetz in Deutschland “nicht noch weiter schrumpft”, forderte der VDV-Hauptgeschäftsführer die Politik auf, insbesondere bei der regionalen Schieneninfrastruktur “den betriebswirtschaftlichen Druck von Einzelstrecken zu nehmen”. Solange die konkurrierenden Verkehrsträger Straße, Luft und Wasserstraße nicht eigenwirtschaftlich sein müssen, dürfe sich die ausschließlich betriebswirtschaftliche Betrachtungsweise bei regionalen Bahnstrecken “allenfalls auf Teilnetze beschränken und nicht auf Einzelstrecken”.
Der verkehrspolitische Forderungskatalog der Schienenbranche “Fahrplan Zukunft – 12 Punkte für einen fairen Wettbewerb der Verkehrsträger” kann zum Preis von 2,- Euro als Broschüre (Din-A-4, 20 Seiten, farbig) bei der Allianz pro Schiene bestellt werden.

 

22.09.2005
Oberlandbahn: Kein Zug in Sicht
Pächter wirft in Ziegenrück Fragen auf und bleibt Antworten schuldig

Ziegenrück (OTZ/sf). Seit gut zehn Jahren laufen Bemühungen um die Oberlandbahn. Die Erfolgsbilanz sieht mager aus: Im Mai 1998 wurde der Personenverkehr eingestellt. Seit dem ist die gut 46 Kilometer lange Verbindung zwischen Triptis und Friesau im Dornröschenschlaf versunken. Erreicht wurde lediglich der Erhalt der Strecke.
Mehr als 40 Gäste hatten sich vom Bürgerforum über die Zukunft der Thüringer Oberlandbahn am Montag im Ziegenrücker Hotel “Am Schlossberg” ein Konzept zur Wiederinbetriebnahme der Strecke erhofft. Doch Gerhard Curth, Geschäftsführer der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH, die seit gut einem Jahr Pächter der Strecke ist, warf viele Fragen auf, gab aber keine Antworten. Als Ziel formulierte er, die Strecke zu erhalten und zumindest für den Güterverkehr zu aktivieren. “Die Personenbeförderung unterliegt deutlich strengeren Auflagen und bedarf hoher finanzieller Aufwendungen”, räumte er ein und dämpfte damit die Hoffnungen vieler Anwesender. Das größte Problem sehe er im Abriss der Bahnbrücke bei Moßbach. (OTZ berichtete).
“Der Kreistag hat sich zur Oberlandbahn bekannt, die Strecke hat einen Pächter und die Moßbacher Brücke muss wieder aufgebaut werden”, warf Ziegenrücks Bürgermeister Klaus Schmidt ein und fragte, wo denn noch das Problem liege. Die Stadt hofft aus touristischer Sicht auf eine baldige Belebung der Strecke mit Personenverkehr.
Reinhard Hüttner, Werkleiter der Klausner Holz Thüringen GmbH, war als Sprachrohr der Industrie geladen. Er bekannte sich ein weiteres Mal zur Bahnstrecke und sicherte Unterstützung zu, räumte aber ein, dass der Kostenfaktor zum Transport der Produkte entscheidend sei.
Siegfried Schmieder, der erste Beigeordnete des Landrates, versteckte den Unmut über die “endlosen, nicht zielführenden Besprechungen”. “Seit Jahren bewegen wir uns im Kreis. Der Landkreis und die Kommunen haben kein Geld, um die Betreibung finanziell zu unterstützen, wir können aber bei Behördengängen hilfreich sein. Ein Ersatzneubau der Brücke in Moßbach ist Dreh- und Angelpunkt der Wiederinbetriebnahme, aber ohne ein Betreiberkonzept kommen wir nicht weiter”, fasst Schmieder seine Sicht der Dinge zusammen und forderte den Pächter auf, endlich Nägeln mit Köpfen zu machen.
Mit freundlicher Genehmigung der OTZ LR Lobenstein

 

20.09.2005
Mehr Güterzüge können fahren

Studie eines Dresdener Instituts liegt vor – Personenverkehr ist kein Hindernis
Blankenstein (OTZ/Küb.).
Die Kapazität des Güterverkehrs ist auf der Bahnstrecke von Saalfeld über Wurzbach nach Blankenstein noch nicht ausgeschöpft und der Reisezugverkehr stellt keine Barriere für eine Steigerung der Transportmenge dar. Darüber informiert die Nahverkehrsservicegesellschaft mbH (NVS) in der neuesten Ausgabe des Magazins RegioTakte. Sie stützt sich dabei auf eine Studie des Instituts für Regional- und Fernverkehrsplanung Dresden.
Vor allem die Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal in Blankenstein und das Sägewerk Klausner Holz Thüringen in Ebersdorf sind sehr daran interessiert, noch mehr Güter auf der Schiene zu transportieren. Auf dieser Strecke werden jetzt jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen transportiert. Das Institut stellt in seiner Studie fest, dass künftig 1,8 Millionen Tonnen zusätzlich zum Reisezugverkehr befördert werden können.
Die DB Cargo (jetzt Railion) und DB Netz hatten immer wieder auf Kapazitätsgrenzen verwiesen und dabei den Schienenpersonennahverkehr als Hindernis betrachtet. Derzeit verkehren zwischen Saalfeld und Blankenstein Triebwagen im Zwei-Stunden-Takt. Die Studie weist weiterhin darauf hin, dass Railion am Standort Saalfeld nur bedingt über geeignete Lokomotiven für den Güterverkehr angesichts des Streckenprofils und der Lasten verfügt. Der Einsatz von drei Lokomotiv-Paaren wird als optimal angesehen. Empfohlen wird auch für den Hackschnitzeltransport zwischen Ebersdorf und Blankenstein ein Pendelzugverkehr.
Die Deutsche Bahn hat in den vergangenen Jahren in den Ausbau der Strecke von Hockeroda bis Unterlemnitz viel Geld investiert. So zum Beispiel für die Erneuerung von Brücken. Auf dieser Bahnstrecke rollen seit 1907 Züge. Etwas älter ist die Oberlandbahn zwischen Triptis, Bad Lobenstein und Blankenstein. Doch auf dem Abschnitt zwischen Triptis und Ebersdorf/Friesau verkehren seit 1998 keine Züge mehr. Bei der Verbreiterung der Autobahn auf drei Spuren je Richtung wird die Eisenbahnbrücke bei Moßbach abgerissen.
Mit freundlicher Genehmigung der OTZ LR Lobenstein

 

30.08.2005
ARGE 28 fordert Höllentalbahn innerhalb 100 transeuropäischer Verkehrsverbindungen

Die ARGE 28, als Zusammenschluss von 28 Wirtschaftskammern aus Deutschland, Österreich, Italien und Griechenland fordert einen zügigen Ausbau der grenzübergreifenden Verkehrsinfrastruktur, um einen Verkehrskollaps nach der EU-Erweiterung zu vermeiden. Betroffen sind mehr als 90 Straßen, Schienen- und Wasserwege sowie Flughäfen von der Ostsee bis zur Adria

16.08.2005
Bundesregierung: Wegweiser Nachhaltigkeit vorgestellt

Im August 2005 hat die Bundesregierung ihre zweite Zwischenbilanz zur Nachhaltigkeitsstrategie, den ” Wegweiser Nachhaltigkeit “, vorgestellt. Zum Thema “Verkehr” heisst es dort:
Bei den Verkehrsinvestitionen der Zukunft ist entscheidend darauf abzustellen, dass die Effizienz des Verkehrssystems insgesamt gesteigert wird.
– Im Güterverkehr brauchen wir leistungsfähige und optimal vernetzte Lieferketten (Schiene, Straße, Wasser), die sich an den Bedürfnissen der Kunden orientieren.
– Die Wettbewerbsfähigkeit von Bahn und Binnenschiff muss u. a. durch eine realistische Berücksichtigung der externen Kosten gestärkt werden, um zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Infrastruktur und einer Entlastung des Straßenverkehrs zu kommen.
– Im Personenverkehr ist bei der Tarifgestaltung, der Verknüpfung von Nah- und Fernverkehr, aber auch bei der Anbindung der Straßen und im Service insgesamt eine klare Orientierung an den Bedürfnissen der Kunden erforderlich.
– Notwendig ist eine attraktivere Gestaltung des Umweltverbunds aus öffentlichem Personenverkehr, Fahrrad und Fußverkehr.
– Die Schiene muss am steigenden Güterverkehr einen wachsenden Anteil übernehmen, wenn unser Verkehrssystem leistungsfähig bleiben soll (Zitat Wegweiser Nachhaltigkeit, 16.08.05).

Kommentar HOELLENNETZ: Grundlegende Punkte der vorgestellten Nachhaltigkeitsstrategie sind die Basis der Bemühungen zur Wiederbelebung der Höllentalbahn und sind in diesem Forum für jedermann zugänglich dargelegt.
Dazu kommt die erklärte Kundenorientierung des Wegweisers; diese Kunden (die thüringer Betriebe des Kompetenzzentrum Holz) haben mehrfach und auch aktuell den Bedarf an optimaler Eisenbahninfrastruktur im thüringer Oberland und Hochfranken bekundet……….die Entscheidungsträger sind nun gefordert die Umsetzung zukünftiger kurzfristiger Verkehrsinfrastrukturinvestitionen mit vergleichbaren Kosten/Nutzenverhältnis wie bei der Höllentalbahn schnellstens in die Wege zu leiten!!

 

25.07.2005
Wanderung auf den Spuren der Höllentalbahn

Über regen Zuspruch konnte sich am Wochenende die Verkehrsinitiative Hoellennetz e.V. freuen, als zu einer geführten Wanderung auf den Spuren der Höllentalbahn rund 30 Personen am Bahnhof in Blankenstein starteten.
Stefan Winkler von Hoellennetz konnte u.a. Teilnehmer aus Hof, Selb und Erfurt begrüssen. Dabei war auch Bürgermeister Grüner aus Blankenstein mit Gattin sowie Vertreter des Zellstoffwerks ZPR Blankenstein und von KHT Klausner Holz Thüringen aus Ebersdorf.
Vor Antritt der Wanderung wurden Wanderkarten und weiteres Informationsmaterial verteilt. Winkler führte die Wandergruppe zum Bf. Lichtenberg und im Höllental zu verschiedenen Stellen entlang der abgebauten Bahn und erklärte dabei Manches aus der Geschichte und natürlich auch zu der vom Verein Hoellennetz propagierten
Wiedereinrichtung dieser Bahnverbindung zwischen dem thüringischen und dem bayerischen Schienennetz. Im Höllental selbst konnten sich die Wanderer davon überzeugen dass die vor über 100 Jahren geplante Bahnlinie auch heutigen Anforderungen und Fahrzeugen genügen könnte.
Beeindruckt war man auch vom Ergebnis der Trassenberäumung als Baustraße unterhalb des Röhrensteigs, die auch besichtigt wurde. An dieser Stelle wurde deutlich wie stark das Höllental verwaldet ist und die
Felsstandorte für seltene Pflanzen und Tiere unter der Beschattung gelitten haben. Die Teilnehmer wünschten unisono dass diese Maßnahme aus Naturschutzgründen fortgesetzt werden möge um dem Lebensraum an den
Felswänden wieder mehr Sonnenlicht zuzuführen.
Die Vereinbarkeit einer Bahnlinie gegenüber einer Straße wurde hier sehr deutlich und die Wanderer wünschten sich bei einem anschliessenden Kaffee im Gasthaus Friedrich-Wilhelm-Stollen einhellig, dass diese Bahn wieder aufgebaut werden möge.
Hoellennetz bedankt sich auch auf diesem Wege für die rege Teilnahme, die zugedachten Spenden und
auch die von einem Teilnehmer aus Erfurt mitgebrachten weiteren Unterlagen für alle Wanderer.
Aufgrund der guten Resonanz ist im Herbst eine weitere Streckenbegehung geplant.

21.07.2005
Auf (Gl)eis gelegt: Wie eine Bahnstrecke ungenutzt bleibt

Aufschwung für Wirtschaft und Tourismus mit dem Stück reaktivierter Bahnstrecke möglich
Von Nadine Sell Blankenstein/Marxgrün (OTZ).
Durch das Höllental, entlang der Selbitz, rattert im Jahre 1901 die Technik schnaubend voran. Die Höllentalbahn durchquerte das Dreiländereck Thüringen/Bayern/Sachsen. Ein Jahrhundert später zehrt dieselbe nur noch von den längst vergangenen Tagen. Ihre Fahrt wurde 1982 mit dem Gleisabbau einer 6,4 Kilometer langen Schienenstrecke zwischen Blankenstein und Marxgrün gestoppt.
Nun geht es um die Wiederbelebung der Höllentalbahn Blankenstein-Marxgrün als Lückenschluss der Gesamtstrecke Saalfeld-Hof-Plößberg-Asch-Eger. Außerdem geht es um 15 Millionen Euro, die benötigt werden, um die Schienenstrecke wieder herzustellen.
Doch das Projekt Höllentalbahn strauchelt. Vor allem der Aspekt der Wirtschaftlichkeit ist fraglich. Dabei bescheinigte bereits 1999 ein von der bayerischen Eisenbahngesellschaft und der Thüringer Nahverkehrsservicegesellschaft in Auftrag gegebenes Gutachten alleine schon einen erhöhten Personenverkehrsstrom für das Jahr 2010.
In diesen wirtschaftlichen Berechnungen, die auch 2004 noch als Argumentationslinien herhalten müssen, blieben die Interessen der Industrie sogar noch unberücksichtigt.
“Vier andere Unternehmen und wir würden gerne mindestens eine Millionen Tonnen zusätzlich auf die Schienen bringen”, sagt der Geschäftsführer der Blankensteiner Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal, Leonard Nossel. Da die Güterströme der Holzexporte Ostthüringens vorwiegend in Richtung Süden abgehen, wollen mehr und mehr Unternehmen die kürzeren Wege der Bahn nutzen.
Die Rede ist von einer Steigerung der Schienengüterverkehrsauslastung von derzeit rund 17 Prozent auf zirka 30 Prozent. Die regionalen Straßen würden im Zuge dessen um rund 30 000 Lkw-Fahrten pro Jahr entlastet werden.
Analog zur Stilllegung der Gleisen platze Zusicherungen für eine rasche Entscheidung in dieser Angelegenheit wie Seifenblasen. Zu viele Institutionen sind beteiligt: das Bundesverkehrsministerium, die Landesregierungen Thüringen und Bayern, die Thüringer Nahverkehrs- servicegesellschaft, die Bayerische Eisenbahngesellschaft, das DB Netz Süd-Ost Leipzig, das DB Netz Süd München, Industrie- und Handelskammern zu Gera und Bayreuth sowie Bürgerinitativen wie Höllennetz, die Ferienregion Selbitztal und das Thüringer Holz-Kompetenzzentrum.
Sie alle wollen mehr oder weniger einen Entschluss in der Frage der möglichen Wiederinbetriebnahme der Höllentalbahn erreichen. Ein Vorhaben, das schon lange vor sich hindümpelt.
“Die effektive Entwicklung dieses Projektes scheiterte bis 2001 an schlechter Kommunikation und mangelndem Informationsaustausch zwischen den Betroffenen und Verantwortlichen aus Bayern und Thüringen”, erklärt die Initiative Höllennetz, die sich seit knapp drei Jahren für die Wiederbelebung der Höllentalbahn engagiert.
An den Ländergrenzen verlieren sich die Zuständigkeiten und mischen sich die Interessen. Ein länderübergreifendes Verkehrskonzept für Schienen und Straßen gibt es nicht. Da fällt eine klare Einteilung in regionale oder überregionale Kategorien schon mal schwer. Selbst den Verantwortlichen.
So beharrt das Bayerische Verkehrsministerium darauf, dass die Aufgaben- und Finanzzuständigkeit für die Schieneninfrastruktur eindeutig beim Bund liegt.
Das Thüringer Verkehrsministerium hatte die Verantwortung für Aus- bzw. Neubau der Schienenwege lange Zeit an die DB Netz AG als Infrastrukturbetreiber delegiert. Seit November 2004 engagiert sich Verkehrsminister Andreas Trautvetter (CDU) allerdings immer stärker in dieser Frage.
“Es ist eine rein bayerische Entscheidung, die in München getroffen werden muss”, sagt Otto Mayer, Geschäftsführer der Thüringer Nahverkehrgesellschaft. Jegliche Dialoge untereinander diesbezüglich sind nach aktuellen Angaben auf Eis gelegt.
Das Bayerische Verkehrsministerium bekräftigte in einem Schreiben an die OTZ-Lokalredaktion Bad Lobenstein die Ablehnung des Projektes. Nach ihren Einschätzungen ist die Reaktivierung der Höllentalbahn grundsätzlich unökonomisch.
Als Quelle beziehen sich die Landesregierungen auf das Gutachten von 1999, das hinsichtlich eines Kooperationsauftrages beider Länder erstellt wurde. Aber warum? Beide Länder sind nach eigenen Angaben in dieser Entscheidung gar nicht zuständig. Zudem würden sich nach Aussagen der Initiative Höllennetz die Kosten durch die steigenden Güterverkehrsströme relativieren.
Die mögliche Wiederinbetriebnahme der Höllentalbahn könnte ein zusätzliches Nord-Südgeflecht für die Bahninfrastruktur bedeuten. Gerade die direkte Verbindung Saalfeld-Hof-Asch könnte von der sich entwickelnde EU-Osterweiterung profitieren.
Auch touristisch hat die Strecke einiges zu bieten. Das Naturerlebnis Höllental gilt als Magnetpunkt und regionales Kleinod, das der Strecke besondere historische ,Züge verleiht.
Ob und wann nun der Schienenverkehr im Höllental wieder in Betrieb geht, bleibt nach wie vor im Dunkeln. Es geht letztendlich um schätzungsweise 15 Millionen Euro. Ein Betrag, der oftmals – laut offizieller Meinung – gut und gerne auch an anderer Stelle benötigt wird. Diese Stellen nehmen an, dass der Bau von Umgehungsstraßen sinnvoller sei.
Mit freundlicher Genehmigung der OTZ LR Lobenstein

Streckenbegehung der Höllentalbahn ab Blankenstein am 23.07.2005

Am 23.07.2005 findet unter Führung von HOELLENNETZ e.V. eine Streckenbegehung der Höllentalbahn ab dem Bahnhof Blankenstein statt. Hierzu sind alle Interessierte und Freunde der Höllentalbahn eingeladen.
Bei der Wanderung über Teile des Bahndammes, die Höllentalstrasse und Wanderwege gibt es viel aus der Geschichte und jüngsten Entwicklung zu erfahren.
Treffpunkt ist der Bahnhof Blankenstein 12:oo Uhr, zugleich Ankunft des Schiefergebirgs-Express aus Leipzig. Die Führung wird so ausgelegt, dass Gäste welche mit dem Schiefergebirgs-Express anreisen zur Abfahrtszeit um 16:04 wieder in Blankenstein sind.

01.07.2005
Allianz pro Schiene: Präsentation von 16 erfolgreichen Nahverkehrsbahnen

“Der Nahverkehr auf der Schiene erlebt in vielen Regionen eine echte Renaissance”, so die erfreuliche Bilanz des Allianz pro Schiene Vorstandes Norbert Hansen, anlässlich der Präsentation einer Broschüre mit 16 erfolgreichen Beispielen aus dem Schienenpersonennahverkehr (SPNV). “Viele Strecken, die noch vor ein paar Jahren totgesagt oder stillgelegt wurden, sind heute echte Fahrgast-Magneten. Die Erfolge im SPNV machen Mut und zeigen, eine Investition in die Schiene lohnt sich – auch in Zeiten knapper Kassen”,sagte Norbert Hansen auf der Veranstaltung der Allianz pro Schiene im Roten Rathaus von Berlin.
Fazit der Broschüre: Überall dort, wo ein Angebot auf der Schiene neu geschaffen oder nennenswert verbessert wurde, kam es zu einem rapiden Anstieg der Fahrgastzahlen. Meist wurden dabei die Prognosen noch deutlich übertroffen. Offenbar gibt es ein Patentrezept für erfolgreichen Nahverkehr auf der Schiene. Bei fast allen ausgewählten Beispielen stand zu Beginn eine starke Investition in die Infrastruktur, in neue Fahrzeuge und in einen dichteren und regelmäßigen Fahrplan. Hinzu kamen durchgehende Verbindungen, eine gesteigerte Zuverlässigkeit, Sauberkeit und Pünktlichkeit, sowie eine starke Verbundenheit mit der Region. Die ausgewählten Bahnen sind:
– Baden-Württemberg: Schönbuchbahn
– Bayern: Bayerische Oberlandbahn
– Brandenburg: Prignitzer Eisenbahn
– Hessen: Taunusbahn
– Mecklenburg-Vorpommern: Usedomer Bäderbahn
– Niedersachsen: Nordwestbahn
– Niedersachsen: S-Bahn Hannover
– Nordrhein-Westfalen: Euregiobahn
– Nordrhein-Westfalen: Regiobahn
– Nordrhein-Westfalen: Rurtalbahn
– Rheinland-Pfalz: Pfälzer Nordbahn
– Saarland: Saarbahn
– Sachsen: Freiberger Muldentalbahn
– Sachsen-Anhalt: Burgenlandbahn
– Schleswig-Hostein: Nordbahn
– Thüringen: Erfurter Bahn
Solche Erfolgsgeschichten freuen auch das Bundesverkehrsministerium. Das gibt, trotz knapper Kassen, in diesem Jahr 7,053 Mrd. Euro an die Länder, damit diese ein gutes Angebot auf der Schiene sicherstellen. “2006 werden die Regionalisierungsmittel noch einmal um 1,5 Prozent auf 7,158 Mrd. Euro erhöht”, so Thomas Kohl, Abteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium auf der Veranstaltung der Allianz pro Schiene im Roten Rathaus von Berlin. Mit den im Regionalisierungsgesetz vereinbarten jährlichen Steigerungen um 1,5 Prozent könnte es allerdings ab 2007 vorbei sein. Dann sollen die Mittel neu verhandelt werden. Mit Hinblick auf 2007 fordert Norbert Hansen deshalb eine Sicherung des SPNV auf hohem Niveau: “Der Nahverkehr auf der Schiene ist jeden investierten Cent wert, das zeigen unsere 16 erfolgreichen Beispiele sehr deutlich”.
Die Broschüre (Dateigrösse 11,9 MB !!) steht auf dem Server der Allianz pro Schiene als PDF zum Download bereit
(Pressemeldung Allianz pro Schiene, 02.07.05).
Kommentar HOELLENNETZ:
Keine Neuigkeiten für Kenner der Materie um die Höllentalbahn sind die dargelegten Ausgangsfaktoren welche bei den dargestellten Beispielen ausnahmslos zum Erfolg führten. Interessant dabei ist, dass insbesondere bei den Beispielen der Flächenbahnen, abseits der grossen Zentren der Tourismusfaktor ein gewichtige Rolle spielt. Wir arbeiten an der positiven Weiterentwicklung der Höllentalbahn um den grossen leeren Fleck in der Übersichtskarte, vornehmlich besetzt durch den Freistaat Bayern mit einem weiteren Beispiel einer erfolgreich reaktivierten Bahn zu füllen.

Kreistag SOK macht sich für Erhalt der Bahnlinie stark

PDS-Antrag will ein politisches Signal für die Strecke Triptis-Bad Lobenstein setzen
Bad Lobenstein (OTZ/U. L.).
Die Mitglieder des Kreistages Saale-Orla machten sich auf ihrer Sitzung nochmals einstimmig stark für den Erhalt der Bahnlinie Triptis-Bad Lobenstein.
Damit entsprach man einem Antrag der PDS-Fraktion, die in ihrem Papier als Ziel die Wiederinbetriebnahme dieser Strecke formuliert hatte. Ralf Kalich (PDS) sprach im Vorfeld der Abstimmung davon, dass man auf diese Art und Weise die Möglichkeit nutzen wolle, um auf das Planfeststellungsverfahren Einfluss zu nehmen. Musste dann aber im gleichen Atemzug einschränken: “Wenn es nicht schon durch ist. Das entzieht sich unserer Kenntnis.”
Weiter sieht die PDS-Fraktion in dieser Positionierung “pro Bahn-Strecke” ein Signal auf der einen Seite an die Wirtschaft, aber auf der anderen Seite auch an die Bürger in den vom Schwerlastverkehr erheblich “gebeutelten” Ortschaften. Klar sprachen sich die Antragsteller dafür aus, dass ein vorhandenes, jederzeit wieder aktivierbares Schienennetz nicht abgebrochen werden sollte.
Siegfried Schmieder als 1. Beigeordneter des Landrates orientierte das Gremium vorgestern darauf, dass der Kreis im Zuge der Anhörung der Träger öffentlicher Belange eine umfangreiche und mit Zahlen untersetzte Stellungnahme abgegeben hat. Aus seinen weiteren Äußerungen ließ sich schließen, dass Kreistag und Kreisverwaltung in ihrem Wollen hier sehr wohl auf einem Gleis fahren.
Gottfried Schugens (CDU) glaubt nicht daran, dass die Positionierung des Kreistages im Verfahren noch eine Rolle spielt. Sind doch nach seiner Aussage die Träger öffentlicher Belange gehört. Das behandelte Papier bekäme damit wohl eher den Charakter einer politischen Erklärung. Landrat Frank Roßner (SPD) seinerseits fand so eine politische Erklärung als Instrument schon in Ordnung, “stärkt sie doch den Landtagsabgeordneten in Erfurt den Rücken.”
Mit freundlicher Genehmigung der OTZ LR Lobenstein

Regionalkonferenz zur Reaktivierung Selb-Plößberg – Asch

Am Freitag, den 24. Juni 2005 trafen im Ascher Rathaushotel Vertreter der Gebietskörperschaften, der Bahnkundenverbände, der Wirtschaft und der Bahnen aus Bayern und Böhmen sowie Parlamentarier zur turnusmäßigen Regionalkonferenz über die Reaktivierung der Bahnstrecke Selb-Plößberg – Asch zusammen. Dieses von dem Ascher Vizebürgermeister Jiri Knedlik, dem Wunsiedeler Landrat Dr. Peter Seißer und dem DBV-Präsidenten Gerhard J. Curth gemeinsam geführte Gremium war in den vergangenen anderthalb Jahren intensiv bemüht, die beiden Verkehrsministerien in Prag und München zur Entscheidung in dieser Frage zu bewegen.
Die Positionen sind zwar noch immer differenziert, ermuntern jedoch dennoch zu nunmehr intensiver Sacharbeit. Begünstigt wird diese Entwicklungsphase durch die erneute Übereinkunft zwischen DB Netz AG und Landkreis Wunsiedel über ein weiteres Jahr der Trassensicherung.
In drei Arbeitsgruppen werden nun konkrete Schritte unternommen. Unter Leitung von Landrat Dr. Seißer werden die politischen und finanziellen Verhandlungen u.a. mit dem Freistaat Bayern aufgenommen. Auf tschechischer Seite übernimmt diese Aufgaben Vizebürgermeister Knedlik. Die Tschechische Staatsbahn „CD“, die Bayerische Regionaleisenbahn (BRE), das Eisenbahninfrastrukturunternehmen „Viamont“ aus Usti nad Labem (Aussig) und die in der Region verkehrenden Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie der Deutsche Bahnkunden-Verband bereiten die eisenbahntechnischen und eisenbahnrechtlichen Grundlagen vor.
Auf der kommenden Regionalkonferenz in Selb-Plößberg am 21. Oktober 2005 sollen die Ergebnisse der Arbeitsgruppen dann zusammengefasst und die weiteren Schritte vereinbart werden
(Pressemeldung Bahnkunden-Verband Vogtland, Deutsche Regionaleisenbahn, 30.06.05).

28.06.2005
Landrat Hering erklärt sich gegen Wiederbelebung der Höllentalbahn

Am Rande der Vorstellung der neuen Informationsflyer des Naturpark Frankenwald über das Höllental sprach der Hofer Landrat Hering seine vehemente Ablehnung gegen die Höllentalbahn aus.
Den Text finden Sie unter:
http://www.frankenpost.de/nachrichten/archiv/resyart.phtm?id=815369

20.06.2005
Verkehrsinitiative für die Höllentalbahn gegründet

OTZ Bericht von Ulf Rathgeber
Zellstoff- und Papierfabrik Blankenstein und Klausner Holz Friesau engagieren sich
Naila/Bad Lobenstein (OTZ). Ende Mai ist der Verein Verkehrsinitiative Höllennetz e.V. gegründet worden. Im Nailaer Rathaus wurden Fritz Sell von der Initiative Höllentalbahn zum 1. Vorsitzenden und Nailas Bürgermeister
Frank Stumpf zum 2. Vorsitzenden gewählt.
Beiräte des Vorstands sind von der ZPR Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal Geschäftsführer Leonard Nossol sowie von KHT Klausner Holz Thüringen Betriebsleiter Reinhard Hüttner. Beratend zur Seite stehen außerdem noch Oberbürgermeister Dieter Döhla als Vertreter der Stadt Hof, Ernst Egelkraut, 2. Bürgermeister des Marktes Oberkotzau, Bernd Wiederhold, Umweltbotschafter des Freistaates Bayern sowie der erster Bürgermeister der
Stadt Selbitz, Klaus Adelt. Das Unternehmen Schienenflotte mit Dr. Holger Busche gehört ebenso zum
Beraterstab dazu wie Dr. Thomas Schempf, 1. Vorsitzender vom ProBahn Regionalverband Mittel- und Oberfranken.
Erste Schritte der Initiative werden kleinere Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung sowie Streckenbegehungen oder Betriebsführungen sein. Eine größere Veranstaltung ist für den 24. September
in Blechschmidtenhammer geplant.
Bisher haben sich weder Bürgermeister aus dem Bad Lobensteiner Oberland noch das Landratsamt des Saale-Orla-Kreises der Verkehrsinitiative angeschlossen. Auf OTZ-Nachfrage zeigte sich der 1. Beigeordnete von Landrat Frank Roßner (SPD), Siegfried Schmieder (CDU), aber nicht abgeneigt, dass der Landkreis
der Initiative beitritt.
Die so genannte Höllentalbahn von Blankenstein nach Marxgrün auf bayerischer Seite müsste auf sechs Kilometern erneuert werden, um den Anschluss an die Bahnlinie in Richtung Hof wieder herzustellen. Um Züge fahren zu lassen, ist allerdings die Sanierung der vorhandenen Tunnelanlagen erforderlich. Derzeit gehen die Initiatoren davon aus, dass nur ein Betreiben der Strecke mit Güterverkehr wirtschaftlich rentabel sei. Der öffentliche Personennahverkehr spielt derzeit noch keine vordergründige Rolle bei den
Planungen.

Kommentar
Vorsichtiger Optimismus

Die Chance, dass wieder Züge auf der so genannten Höllentalbahn fahren ist mit der Gründung der gleichnamigen Initiative um einiges gestiegen. Nachdem im November bei der ersten diesbezüglichen Veranstaltung in Hof das Terrain zunächst sondiert wurde, sind jetzt erstmalig Nägel mit Köpfen gemacht
worden.
Es macht sich vorsichtiger Optimismus breit. Und der ist nicht ganz unbegründet. Zum einen weiß man zumindest in den Landkreisen, teilweise in den Landtagen und auf Bundesebene auf der politischen Seite um die Vorzüge einer möglicherweise durchgängigen Bahnlinie Bad Lobenstein-Hof-Cheb. Dazu müsste allerdings noch das genauso wie Blankenstein-Marxgrün fehlende Teilstück bis zur tschechischen Grenze wiederhergerichtet werden.
Ausgesprochen positiv ist neben der politischen Ebene die Seite der Unternehmer. Die Maut-Kosten auf den Autobahnen dürften bei der ZPR und bei KHT durchgerechnet worden sein. Es ist offenbar finanziell günstiger, in
diese Bahnstrecke zu investieren und einen privaten Betreiber zu finden. Das wäre sehr erfreulich für die Region.
Mit freundlicher Genehmigung der OTZ LR Lobenstein

31.05.2005
Gründung der Verkehrsinitiative HOELLENNETZ e.V.

Am 31.05.2005 wurde im Rathaus der Stadt Naila die Verkehrsinitiative HOELLENNETZ e.V. (Kurzform: HOELLENNETZ e.V.) gegründet.
Auf Vorschlag aus der Versammlung wurden einstimmig in die Ämter gewählt:
1. Vorsitzender Fritz Sell
2. Vorsitzender Bürgermeister Frank Stumpf
Schatzmeister Stefan Winkler
Schriftführer Volker Griesbach
Beiräte des Vorstands
ZPR, Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal, vertreten durch den Geschäftsführer Herrn Leohnard Nossol
KHT, Klausner Holz Thüringen, vertreten durch Betriebsleiter Herrn Reinhard Hüttner
Stadt Hof, Vertreten durch Oberbürgermeister Dieter Döhla
Ernst Egelkraut, 2. Bürgermeister des Marktes Oberkotzau
Bernd Wiederhold, Umweltbotschafter des Freistaates Bayern
Klaus Adelt , Erster Bürgermeister der Stadt Selbitz
Unternehmen Schienenflotte, vertreten durch Herrn Dr. Holger Busche
Dr. Thomas Schempf, 1. Vorsitzender ProBahn Regionalverband Mittel- und Oberfranken

Nach Abstimmung der Gemeinnützigkeit mit dem Finanzamt und Eintrag in das Vereinsregister wird an dieser Stelle die Satzung veröffentlicht.

Erste Schritte werden kleinere Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung wie Streckenbegehungen oder Betriebsführungen sein, eine Veranstaltung grösserem Zuschnitts ist für den 24.09.2005 in Blechschmiedenhammer geplant.

Gründungsmitglieder HOELLENNETZ
Die Gründungsmitglieder HOELLENNETZ am 31.05.2005 im Rathaus Naila von links:

Klaus Adelt, erster Bürgermeister Stadt Selbitz, Dr. Holger Busche, Unternehmen Schienenflotte, Reinhardt Hüttner, Betriebsleiter Klausner Holz Thüringen, Leonhard Nossol, Geschäftsführer ZPR Blankenstein, Dr. Thomas Schempf, Regionalvorsitzender Pro Bahn Mittel- und Oberfranken, Fritz Sell und Stefan Winkler, die HOELLENNETZ’ler seit Februar 2002, Frank Stumpf, erster Bürgermeister Stadt Naila, Bernd Wiederhold, Umweltbotschafter des Freistaates Bayern, Ernst Egelkraut, 2. Bürgermeister Markt Oberkotzau, Volker Griesbach, Jürgen Stader, Vertreter für OB Döhla Stadt Hof.

23.05.2005
RÜCKBLICK IN DIE ZEIT DER HÖLLENTALBAHN IM NAILAER ERZÄHLCAFÉ

Mit dem Zug von Hölle zur Realschule nach Lobenstein
Den Bericht der Frankenpost finden Sie unter:
http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/frankenwald/resyart.phtm?id=799060

18.05.2005
Höllensprudel Gewinnspiel: Einer für alle, alle für einen!

HOELLENNETZ im Gewinnspiel dabei
In Zeiten leerer Kassen möchte Höllensprudel das Projekt eines Vereins oder einer Gemeinschaft
seiner Heimatregion unterstützen:
Mit der einmaligen Sponsoringsumme von 6.666 €. Neben dem Hauptgewinn winken auch 6 weiteren Projekten jeweils 666 €. Zusätzlich werden 666 attraktive Kleinpreise unter allen Teilnehmern verlost.
Die Verkehrsinitiative HOELLENNETZ ist seit kurzem unter lfd. Nr. 0086 im Gewinnspiel eingetragen.
Die Mitglieder und Fans wählen dann das beliebteste Projekt unter den Anmeldungen.
Nähere Informationen zum Gewinnspiel finden Sie unter: http://www.hoellensprudel.de
Also, ab jetzt nur noch Höllensprudel trinken, Etiketten sammeln und zum Einsendetermin 30.09.2005 an Höllensprudel senden, verbunden mit der Stimmabgabe Nr. 0086 für HOELLENNETZ.

”Licht und Schatten im thüringer Oberland”

Bericht von Thomas Frister im EK 03/2005
Über die aktuelle Situation der Bahnstrecken im im thüringer Oberland und dem Anschluss nach Bayern berichtete Chefredakteur Thomas Frister im Eisenbahnkurier März 2005.
Der Bericht steht mit freundlicher Genehmigung des EK Verlages, Freiburg hier zum download als PDF (1,0 MB) bereit: Licht-und-Schatten1

15.05.2005
“Schiefergebirgs-Express” am 14. Mai in Blankenstein

Am 14.05.2005 verkehrte zum ersten Male der “Schiefergebirgs-Express” von
Leipzig über Saalfeld, Lobenstein nach Blankenstein. In Saalfeld wurde die Einheit geflügelt, die weitere Einheit lief als Schwarzatal-Express nach über Rottenbach nach Katzhpütte. Damit gibt es eine Renaissance der Touristischen Züge von der Großstadt in die “Sommerfrische”. Einst war das DIE MÖGLICHKEIT, problemlos einen Ausflug zu machen, ein künftiges Urlaubsziel zu testen oder einfach nur einen Tag Luftveränderung zu
geniessen.
Die Doppeleinheit aus 2x BR 642 lief pünktlich um 11.58 in Blankenstein an der Saale ein. Dort wurden die Gäste der Premierenfahrt vom Blankensteiner Bürgermeister Herrn Grüner mit Frau und Nailas 2. Bürgermeisterin Frau Mc. Innes begrüsst.
Mit im Zug kam auch der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Herr Rossner, Herr Otto Maier, Geschäftsführer der NVS in Erfurt, Vertreter der DB Regio Südost, sowie Herr Zehrer, Saalfeld Tours für den Tourismusverband Saale-Rennsteig-Seenland.
Ein Wanderwart des Frankenwaldvereins nahm anschliessend ca. 10 Personen mit auf eine Tour rund um Blankenstein.

11.05.2005
“Schiefergebirgs-Express” rollt ab 14. Mai bis Blankenstein

Bahn bringt jeden Samstag Touristen aus Leipzig in die Region
Basierend auf einer Idee und Initiative von HOELLENNETZ konnte unter Zuarbeit aus Thüringen, sowie mit Unterstützung der Stadt Naila, NVS Thüringen und der DB Regio Südost ein „Touristischer Zugbegleiter“ für den ab Samstag erstmals verkehrenden „Schiefergebirgsexpress“ von Leipzig nach Blankenstein hergestellt werden. Verantwortlich für Design und Herstellung zeichnete Volker Griesbach, Mitstreiter der Verkehrsinitiative Hoellennetz.
Der Flyer in hoher Auflage wird in allen Sonderfahrten des Schiefergebirgsexpress sowie am Leipziger Hauptbahnhof als Startpunkt ausgelegt. Bereits im Zug erhalten die Fahrgäste Information zu den Orten an der Route ab Saalfeld und natürlich zum Höllental als Wanderziel von Blankenstein aus.
Erstmalig gelang es hiermit Barrieren zwischen Bayern und Thüringen zu überwinden und eine gemeinsame touristische Werbung auf den Weg zu bringen.
Bleibt zu hoffen dass durch diese, von Hoellennetz angeschobene „Marketing-Offensive“ sowohl der Tourismus, als auch das Interesse an der (Höllental-)Bahn in weiten Kreisen gesteigert werden kann.
Allen Beteiligten und Sponsoren auf diesem Wege nochmals ein aufrichtiges DANKE für die geleistete Arbeit!
Flyer_Schiefergebirgsexpress

Bahntrasse im Höllental mit täglichen Transportaufgaben

Auf der Trasse der Höllentalbahn ist wieder Leben eingekehrt. Bedingt durch die Baustelle Mauersanierung des Röhrensteiges immitten des NSG Höllental wird die Trasse nach Anmietung durch die bauausführende Fa. Bennert/Erfurt von der DB Services Immobilien GmbH bis Herbst 2005 als Baustellenzufahrt genutzt.
In Abstimmung mit der Forstverwaltung und dem Landschaftspflegeverband wird durch Selbstwerber nach der Forstmassnahme im Januar zurückgebliebenes Brennholz aus dem Bereich der Bahntrasse geborgen und dabei der Gleisschotter von Astwerk und Restholz gesäubert, um diesen Lebensraum für Kleingetier zu erhalten.
Dabei kommen viele Zeitzeugen der Höllentalbahn wie Kilometersteine, Höhenanzeiger oder massenweise Kleineisen zu Tage.

05.04.2005
Technische Streckenbesichtigung Plößberg-As

Durch ProBahn wurde kurzfristig organisiert, dass Techniker und Fachleute der Rhein-Sieg-Eisenbahn RSE die Strecke Selb-Asch in Augenschein nehmen. Dazu fand am 02.04.2005 eine Begehung bis zur Landesgrenze statt. Ein Grenzübertritt war leider wg. bürokratischer Hürden in der Zusammenarbeit mit den Tschechischen Grenzbehörden nicht möglich.
Alle 50 Meter wurden die Gleise in Lage und Überhöhung vermessen, das Ergebnis protokolliert. Die Strecke ist technisch in Schuss, alle Parameter sind in der Toleranz. Man muss 2-3 Tage Arbeit in die Entfernung von Aufwuchs investieren, dann könnte man sofort fahren, zumindest gleismässig. Der Oberbau bedarf keinerlei Überarbeitung, lediglich an einer Stelle mit 3 Schwellenzwischenräumen muss Schotter ergänzt werden.
Rein Technisch also müssten die Signal- oder Sicherungsanlagen in Betrieb gesetzt werden, der Bewuchs entfernt. Dann könnte man von Hof kommend durchgehend Betrieb machen. Die Weiche ist vorhanden und
betriebsbereit!
Die Begehung sorgte für etwas Aufsehen, insbesondere bei den Anliegern in Erkersreuth die die Bahn weg haben wollen (wörtliche Rede)………..

 

17.03.2005
BUND NATURSCHUTZ FORDERT WIEDERINBETRIEBNAHME DER BAHNLINIE SELB-PLÖSSBERG/ASCH

Grosses Potential in Verbindung mit Wiederinbetriebnahme der Höllentalbahn
Den Bericht finden Sie im Frankenpost Online Archiv unter
http://www.frankenpost.de/nachrichten/archiv/resyart.phtm?id=768460

22.02.2005
Fotozug mit 65 1049 nach Blankenstein

Am Sonntag befuhr ein Fotozug mit der DR Dampflok 65 1049 die Strecke von Arnstadt nach Blankenstein.
Auf unserer Bildergalerie haben wir einige Impressionen festgehalten, ein kleiner Vorgeschmack auf Dampffahrten durch das Höllental……..
Danke für die Bilder an Jochen Schmidt, Rudolstadt und Klaus Erbeck, Erfurt

20.02.2005
Trafotransport ins Thüringer Oberland (Update)

Für den Trafotransport zum Umspannwerk Remptendorf werden im Gleisanschluss des Werks im Moment Vorbereitungen getroffen. Die Weiche zum geraden Stumpfgleis aus der Halle und das Stumpfgleis selbst wurde entfernt, das Gleismaterial des Stumpfgleises zum Lückenschluss eingebaut. Die Bilder zeigen die Arbeiten am 23.02.2005.

Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren sind insgesamt drei Trafos für Remptendorf vorgesehen.
Anfahrtsstrecke sehr wahrscheinlich durch das Sormitztal; Friesau und über den stillgelegten Teil nach Remptendorf. Termin voraussichtlich Mitte März.

 

04.02.2005
Pressemeldung VDV am 02.02.2005

VDV: Investitionsbedarf für das Schienenwegenetz aus Sicht der Nutzer
Eine Übersicht über Probleme der Infrastruktur und Lösungsvorschläge aus Betreibersicht hat der Verein Deutscher Verkehrsunternehmen geordnet nach Kursbuchstrecken auf seiner Internetseite veröffentlicht. Den Link finden sie unter: http://www.vdv.de
Unter LfNr. 103 ist die Höllentalbahn Blankenstein Marxgrün aufgeführt.

02.02.2005
Güterzüge sollen wieder rollen

Holzindustrie der Region unterstützt das Vorhaben der Reaktivierung   Blankenstein/Hof
(OTZ/Küb.)
Seit Jahren gibt es Bemühungen, die Bahnstrecke von Blankenstein nach Marxgrün wieder in Betrieb zu nehmen. Die Gründungsversammlung einer Verkehrsinitiative Höllennetz e. V. fand am Montag in Hof statt. Daran nahm auch Leonhard Nossol, Geschäftsführer der Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal in Blankenstein, teil. Er legte dar, dass die ZPR nur dann das Projekt mittrage, wenn die Initiatoren und Mitstreiter in allen künftigen Gremien vertreten sind.
Alle vorläufigen Mitglieder des Vereins können bis Mitte Februar Änderungs- und Ergänzungsvorschläge zum Satzungsentwurf einbringen. Die Logistik Agentur Oberfranken fungiert vorläufig als Geschäftsstelle für Anfragen und übernimmt die Verteilung von Informationen. “Die Anwesenden sind sich im Klaren, dass die Gründung des Vereins nur dann sinnvoll ist, wenn die holzverarbeitenden Betriebe im Saale-Orla-Kreis sowie weitere Industrieunternehmen dem Verein beitreten und dessen Arbeit sowohl organisatorisch als auch finanziell mit tragen”, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Bahnstrecke zwischen Blankenstein und Marxgrün ist sechs Kilometer lang. Sie wurde nach 1945 durch die Grenze unterbrochen. Gleich nach der Wende gab es Bestrebungen, die Strecke durch das Höllental wieder zu nutzen. Dafür setzen sich seit einigen Jahren verstärkt die Geschäftsführungen der ZPR Blankenstein sowie von Klausner Holz Thüringen, BHT und Zollikofer im Gewerbegebiet am Bahnhof Ebersdorf/Friesau ein. “Das gesamte Holzcluster der vier Unternehmen hat ein Frachtvolumen von derzeit jährlich 5,5 bis sechs Millionen Tonnen”, teilte Dr. Michael Walewski, Pressesprecher von Klausner Holz Thüringen, mit.
Die Bahnstrecke von Triptis über Ziegenrück und Lobenstein bis nach Marxgrün wurde in Abschnitten von 1895 bis 1901 gebaut. In den 30-er Jahren verkehrten täglich bis zu acht Personen- und bis zu fünf Güterzüge. 1982 wurde mit dem Abbau der Gleise durch das Höllental bis nach Marxgrün begonnen. Die Reaktivierung wird mehrere Millionen Euro kosten.

31.01.2005
Gründung der Verkehrsinitiative HOELLENNETZ vereinbart

Die Gründung der Verkehrsinitiative Höllennetz als eingetragener Verein wurde heute in den Ausweichräumen der Logistkagentur Hof e.V. beschlossen.
Unter Moderation von Christian Auffhammer wurde nach einer umfassenden Einführung in das Projekt Wiederbelebung der Höllentalbahn im Kontext der angrenzenden Eisenbahninfrastruktur durch Herrn Dr. Bolay, Eisenbahnbetriebe mittlerer Neckar GmbH (EMN) und anschliessender Diskussion als erste Maßnahme zur Schaffung gesellschaftsrechtlicher Strukturen die Aufstellung der Verkehrsinitiative als gemeinnützige Institution vereinbart.
Es bedarf jedoch noch Überarbeitung in Bezug auf die Grundlagen der Zielsetzungen der Gemeinnützigkeit sowie einer Prüfung der Thüringer Betriebe für deren Eintritt in die Initiative.
Als Gründungsmitglieder konnten bislang aus dem heutigen Teilnehmerkreis 12 natürliche Personen oder juristische Personen gewonnen werden.
Als vorläufige Vereinsstruktur für die anstehenden Aufgaben bis Gründung wurden einstimmig gewählt:
1. Vorstand: Eberhardt Fischer, Würzburg
2. Vorstand: Fritz Sell, Naila
Schriftführer: noch zu besetzen
Kassenführer: Stefan Winkler, Naila
Beirat: Frank Stumpf, BGM Naila
Beirat: Prof. Dr. Thomas Schempf, Rückersdorf b.Lauf
Der Verein soll im Phasenkonzept der ersten Phase Projektvorplanung, genauer folgende Punkte:
– Klärung der Rahmenbedingungen
– Schaffung einer organisatorischen und gesellschaftlichen Basis
– Bereitstellung der Finanzierung für die Vorplanung
– Vorplanung
– Akquisition der Mittel für nachfolgende Phase: Ausführungsplanung, Ausschreibung
bearbeiten.
Übergeordnete Ziele des Vereins sind:
• Förderung der Wissenschaft und Forschung (Themenvorschläge)
Entwicklung innovativer Finanzierungsmodelle für öffentliche Eisenbahninfrastrukturen mit vorzugsweiser lokaler Bedeutung und verhältnismäßig geringem Investitionsvolumen
Übertragung industrieller Sicherheitstechnik auf die spezifischen Eisenbahnanwendungen in öffentlichen Netzstrukturen.
• Entwicklung und Förderung von Projekten
Vorplanung des Verkehrssystemes Höllennetz
• Beschaffung von Fördermitteln
Prüfung einschlägiger Förderprogramme in den Bundesländern Thüringen und Bayern sowie auf Bundes- und EU-Ebene
• Seminare und Workshops
Organisation regelmäßiger Informationsveranstaltungen für Interessensträger aus Thüringen und Bayern
•Auf- und Ausbau eines Netzwerkes auf der Fachebene Verkehr und Logistik, insbesondere vor dem Hintergrund innovativer Ansätze für kleinere Strukturen
Organisationsplattform und Email-Verteiler für Treffpunkte auf Messen und Kongressen
• Verbindung von Tourismusaktivitäten und Verkehrsinfrastrukturprojekten
Sinnvolle Symbiose bei der Nutzung örtlicher Eisenbahninfrastruktur zwischen Verkehrslogistik und Tourismus
• Pflege der verkehrshistorischen Denkmäler in der Region
Führungen und Dokumentation zu wichtigen Erinnerungspunkten
• Grenzüberschreitende Projekte und Ziele
Aktivitäten über Landesgrenzen Bayern, Thüringen, Böhmen
• Ganzheitlicher regionalbezogener Ansatz aller Aktivitäten.
• Initiatoren sind engagierte Bürger und Unternehmer
• Konkreter Projektansatz “Reaktivierung Höllentalbahn” statt LKW-Schwemme auf schmalen Landstraßen, Förderung des Umweltschutzes durch Verlagerung des LKW-Schwerverkehrs auf die Schiene. Dadurch Entlastung der Straßen = verringerter Erhaltungsaufwand für Reparaturen, mehr Sicherheit, weniger Verkehrsunfälle
• Langfristiger Erhalt von Arbeitsplätzen durch strategische Standortsicherung in der Zielregion mittels innovativer Verkehrsinfrastrukturmodelle.

Die anstehenden Aufgaben bis zur endgültigen Gründung der VI HOELLENNETZ sollen bis 28.02.2005 abgearbeitet werden.
Die anstehende Gründung der Fränkisch-Thüringischen Infrastrukturgesellschaft (FT Infra) ist vorbereitet und kann bei Eintritt in die nächste Phase kurzfristig erfolgen.

 

13.01.2005 Frankenpost
LANDRAT BERND HERING:
„Reaktivierung der Bahnstrecke Selb-Asch für Region Hochfranken von Nutzen“

Den Bericht von Werner Rost finden Sie im Frankenpost Online Archiv unter:
http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/resyart.phtm?id=739177

 

OTZ Bahnstrecke Triptis-Friesau wird jetzt offiziell stillgelegt

Abriss der Brücke über die A 9 bei Moßbach wird damit ermöglicht
Von OTZ-Redakteur Peter Hagen Lobenstein.
Mit Jahresbeginn wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Ebersdorf-Friesau und Triptis offiziell stillgelegt. Dies bestätigte das Eisenbahn-Bundesamt gestern auf OTZ-Anfrage.
Am 20. Dezember des zu Ende gegangenen Jahres hatte das Eisenbahn-Bundesamt die erforderliche Genehmigung zur Stilllegung erteilt. “Dem ging ein dreimonatiges Prüfverfahren voraus”, erläuterte Mark Wille vom Eisenbahn-Bundesamt die Prozedur. Während dieses Verfahrens habe die Deutsche Bahn nachweisen müssen, dass der Betrieb dieser Strecke nicht mehr zumutbar sei und Verhandlungen mit Dritten für eine Übernahme erfolglos gewesen sind. Dieses Verfahren wird im Allgemeinen Eisenbahngesetz geregelt.
Mit der Stilllegung ist die Strecke jedoch noch keineswegs entwidmet und für den Abriss freigegeben. Die Bahn muss lediglich die Strecke “nicht mehr vorhalten und bedienen”, wie es heißt. Schon im Mai 1998 war der letzte Personenzug zwischen Triptis und Ebersdorf-Friesau gefahren.
Mit der Stilllegung wird nunmehr der Autobahnprojektgesellschaft DEGES der Abriss einer Eisenbahnbrücke ermöglicht, die im Bereich Moßbach die A 9 überspannt und für den vorgesehenen sechsstreifigen Ausbau nicht breit genug ist. Derzeit geht die DEGES für diesen Autobahnabschnitt erneut ins Planfeststellungsverfahren, das bis Mitte des Jahres abgeschlossen werden soll. Darin ist laut DEGES der ersatzlose Abriss dieser Eisenbahnbrücke vorgesehen – wofür wiederum die Entwidmung der Strecke erforderlich wäre.
Die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE) als Pächter dieser Strecke will von Entwidmung und ersatzlosem Abriss jedoch nichts wissen. Die DRE hatte im vorigen Jahr ihren Antrag auf eine Betriebserlaubnis für die Strecke zunächst zurückgezogen, um den sechsstreifigen Ausbau der A 9 nicht zu blockieren. Gleichwohl werde am Status einer öffentlichen Bahnstrecke festgehalten, was nach Ansicht der DRE nichts anderes bedeute, als dass die DEGES eine neue Autobahnbrücke errichten muss, sobald die Bahnstrecke wieder befahren werden soll. Dieser Neubau dürfte jedoch nicht ganz einfach werden. Denn laut Verkehrsminister Andreas Trautvetter (CDU) wird die Autobahn in dem betreffenden Abschnitt um zirka zwei Meter angehoben, “so dass ein späterer Brückenschlag nur mit entsprechenden Anpassungen im Bereich der Bahnstrecke möglich sein wird”.
Unberührt von der Streckenstilllegung bleibt der Abschnitt zwischen Unterlemnitz und Ebersdorf-Friesau, der intensiv durch die Holzindustrie genutzt wird.
Kommentar HOELLENNETZ: Nun sieht es doch so aus, dass die durch die DEGES bereits im Juli 2003 angekündigte Stillegung und der ersatzlose Abriss der Bahnbrücke Wirklichkeit werden.
Woher nimmt die Autobahnlobby soviel Kraft solche Entwicklungen vorab zu postulieren? Offensichtlich waren die ständigen Bemühungen der Region der letzten zwei Jahre zum Erhalt der Bahn völlig vergebens, waren die Entscheidungen an weit höherer Stelle bereits gefällt ohne auf die regionalen Entwicklungen abzustellen.
Die Anhebung der Autobahn um ca. 2m setzt zum nun erfolgten formellen Hindernis einer Reaktivierung noch ein gewaltig technisches obenauf. Bewusstes Kalkül? klar, denn je höher der Aufwand einer späteren Kreuzung umso leichter fällt es der mächtigen DEGES gegenüber einem privaten Infrastrukturbetreiber dies zu verhindern, und somit keine Kosten zu übernehmen, obwohl sie der Verursacher ist !
Bleibt nur zu wünschen, dass die DRE mit Ihrer Forderung nach Errichtung einer neuen Bahnbrücke über die Autobahn A9 im Falle der Reaktivierung weiterhin aktiv und im Wort bleibt, um ähnlichen Erfolg vorzuweisen wie bei der Bahnstrecke Bayreuth-Weidenberg, wo die massgebliche Brücke im Moment entsteht. Anders als bei der Oberlandbahn liegt aber bei diesem Beispiel eine betriebene Strecke und bestellter SPNV vor.
Sollte die DRE scheitern ist die Bahnbrücke über die A9 bei Moßbach ein weiterer signifikanter Beleg des nicht vorhandenen Stellenwertes von Schieneninfrastruktur in der Fläche, noch dazu in seltsamen anmutenden Einklang der Strassenbauer mit der DB AG.

Dazu passt die heutige Meldung in der SZ
Bahn will 5200 Kilometer Gleise stillegen
Die Deutsche Bahn will das Schienennetz in Deutschland beträchtlich ausdünnen.
Bis zum Ende des Jahrzehnts sei der Abbau von 5200 Kilometern Gleisen geplant, berichtet die “Süddeutsche Zeitung”. Derzeit ist die Bundesrepublik mit rund 65.000 Gleiskilometern vernetzt. Zusätzlich sollen 22.800 der insgesamt 88.200 Weichen und Kreuzungen entfernt werden.

05.01.2005
Mehr als 5000 Streckenkilometer seit 1994 durch die DB AG stillgelegt

Mit Datum 29.12.2004 wurde die Liste stillgelegter Eisenbahnstrecken (Excel-Datei) des Eisenbahnbundesamtes (EBA) aktualisiert. Sie enthält bereits auch zum 01.01.2005 wirksam gewordene Stillegungen.
Die Addition der Tabelle ergibt 5.019,373 Streckenkilometer, ein gigantischer Wert an sich für Deutschlands Grössenverhältnisse, aber auch in manchen Fällen ein herber Verlust an Schieneninfrastruktur; die Strassenlobby wird es der Börsenbahn danken !
Ist es Schicksal dass ausgerechnet die Stillegung der Thüringer Oberlandbahn zum 31.12.2004 mit ihren 46,6km das traurige Jubiläum der 5.000 km ermöglichte?

03.01.2005
Bahntrassenfreischnitt im Höllental

Bahntrasse mit Fusswegkreuzung zum Teufelssteg

Seit dem 03.01.2005 wird der Abschnitt Kanzelfelstunnel bis Selbitzwehr der Bahntrasse Blankenstein-Marxgrün von Bewuchs befreit. Leider ist dies kein verfrühtes Signal eines Wiederaufbaues der Höllentalbahn, sondern dient folgenden, gemeinsam abgestimmten Zielen:
– Im Jahr 2005 wird die Sanierung der talseitigen Stützmauern des Röhrensteigs (Rohrleitung D=1700mm) welcher fast parallel zur Bahntrasse verläuft, durchgeführt. Hierzu bedarf es Zuwegung zu den Baubereichen, die Bahntrasse wird hierzu als Baustrasse genutzt.
– Die staatliche Forstverwaltung, Forstamt Bad Steben führt im Moment Fichtenholzeinschläge und Käferbekämpfung oberhalb des Röhrensteiges durch. Da in dieser schwierigen Topographie der Felshänge nicht alle Bereiche zum Holzabtransport zugänglich sind (trotz Seilzugtechnik !) wird in den nächsten Tagen die freigestellte Trasse zum Holzabtransport genutzt.
– Die Naturschutzverbände beklagen die zunehmende Verwaldung (insbesondere Fichte) und Verbuschung der Talauen des Höllentals mit der bekannten Folgen des Rückganges der Artenvielfalt und des Rückzuges wärmeliebender Pflanzen und Tiere. Der Landschaftspflegeverband hat deshalb für des Jahr 2005 ein Programm zu Freistellungen und Fichtenfällung aufgelegt. Unterstützt wird dieses Programm durch die Freistellung der Trasse selbst, der geplante Fichteneinschlag der Flächen zwischen Bahntrasse und Flusslauf der Selbitz wird ebenfalls über die Bahntrasse abtransportiert. Dadurch können die Mittel effektiver eingesetzt werden und mehr Programminhalte umgesetzt werden.