Höllentalbahn ist eine „offene Wunde“ für den Lieferverkehr

Nach der Übernahme des Sägewerkes in Friesau werden von Mercer 60 Millionen Euro investiert

OTZ Peter Hagen
11.10.2019

Am 12. April 2017 übernahm der Mercer-Konzern das Klausner-Sägewerk in Friesau. Damals lagen kaum noch Stämme auf dem Sortierplatz. Heute herrscht wieder Hochbetrieb auf dem Gelände, wo das Sägewerk mit einer 60 Millionen Euro umfassenden Investitionstätigkeit für die Zukunft gerüstet wird.

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Schwer erreichbar: Peter Hagen sieht echte Alternative auf dem Gleis

An diesem Zustand wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Selbst wenn irgendwann einmal die geplanten 27 Millionen Euro in eine neue Trasse der B 90 zwischen Saaldorf und Frössen verbaut sein sollten, bleibt es halt dabei, dass es nur diese eine Zufahrtsmöglichkeit ins Holzzentrum gibt. Echte ­Alternativen wären eine Umfahrung für Saalburg inklusive eigener Brücke. Man wird ja noch träumen dürfen von Dingen, die schon lange mal vorgesehen waren, aber nie kommen werden…

Bliebe also noch die Bahn. Einen Gleisanschluss hat das Sägewerk Friesau. Doch die momentan einzige Streckenführung gleicht einem Nadelöhr. In Richtung Süden pflegt CSU-Bayern den Erhalt von Nachkriegszuständen und verteidigt die Lücke in der Höllentalbahn bis zur letzten Patrone, während in Richtung Triptis Draisinen die einzigen Verkehrsmittel sind, die an bessere Bahn-Zeiten auf dieser Strecke erinnern.

Für den kleinen Maut-Andi in Berlin gibt‘s also allein im Oberland viel zu tun, um ordentliche Verkehrspolitik zu machen. Aber dafür braucht es einen klaren Kopf und etwas Verstand.

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Meine Meinung: Bahnprojekte auf langer Bank

OTZ Tino Zippel über Investitionen ins Eisenbahnnetz.

Durch den politischen Willen für mehr Klimaschutz bekommt die Deutsche Bahn Rückenwind. Jahrzehntelang hat der Bund zu wenig in die Schiene investiert, sodass gerade auf stark befahrenen Strecken Engpässe bestehen.

Falsch waren die politischen Vorgaben, vor allem auf Hochgeschwindigkeitstrassen zu setzen. In einem Land wie Frankreich, in dem alles zentral auf Paris ausgerichtet ist, mag das vielleicht funktionieren. Deutschland ist aber weniger zentralistisch geprägt, die Bahn muss ihre Kraft aus der Fläche schöpfen. Und hier wurde in den vergangenen beiden Jahrzehnten gesündigt, sinnvolle Infrastrukturprojekte auf die lange Bank geschoben.

So tuckern auf der Mitte-Deutschland-Schiene, der Strecke mit den höchsten Fahrgastzahlen im Thüringer Regionalverkehr, noch immer die Dieselmotoren. Das Jahr 2028 nennt die Deutsche Bahn als frühesten Zielkorridor, die Elektrifizierung zu vollenden. Ein paar Kilometer Höllentalbahn zwischen dem Saale-Orla-Kreis und Oberfranken könnten 300 Lkw-Fahrten pro Tag sparen. Doch auch die Reaktivierung dieser Strecke steht in den Sternen.

Größere Investitionen ins Schienennetz sind zu begrüßen. Am Ende wird sich aber zeigen, ob die ehrgeizigen Pläne umsetzbar sind. Die Planungs- und Baukapazitäten am Markt könnten der beschränkende Faktor werden.

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