Höllentalbahn – König erntet Widerspruch

Die Wogen schlagen bei diesem Dauerthema erneut hoch. Mehrere Politiker der Region sprechen sich für den Lückenschluss aus. Sie verweisen auf Vorteile auch auf bayerischer Seite.

FRANKENPOST 02.06.2016
Bericht unter
https://www.frankenpost.de/region/naila/Hoellentalbahn-Koenig-erntet-Widerspruch;art2443,5550899

oder Bilddatei:

König erntet Widerspruch

 

Reaktivierte Ilztalbahn im Tourismuskonzept

Die Ilztalbahn ist im Tourismuskonzept des Bayrischen Waldes voll integriert

HOELLENNETZ 02.06.2017

Was woanders als Baustein der touristischen Vermarktung beworben wird, ist im Frankenwald laut Mdl König wegen möglicher 2-3 Güterzügen am Tag als Untergang des Naturschutzgebietes Höllental und des Tourismus schlechthin gegeiselt.

Die reaktivierte Ilztalbahn Passau-Freyung hingegen wird im Bayerwaldportal innerhalb des Tourismuskonzeptes beworben und ist  fest in die Freizeitgestaltungsvorschläge integriert.

Sh. hierzu den Auszug aus der Sonderbeilage zur SZ vom 10.05.2017  Bayerwaldportal

und

http://www.ilztalbahn.eu/

Irgendwie scheinen manche frankenwälderischen Kommunalpolitiker  immer noch in der Gedankenwelt  des eisernen Vorhanges zu leben……..:-(

Alexander König: Das Höllental bleibt Naturparadies

Pressemitteilung des Landtagsabgeordneten Alexander König (CSU), 31.05.2017

Die Reaktivierung der „Höllentalbahn“ ist vom Tisch.

„Es freut mich sehr, dass sich die Vernunft durchgesetzt hat und unser wunderschönes Naturschutzgebiet Höllental nicht durch eine Güterverkehrsstrecke beeinträchtigt werden wird“, stellt Alexander König, MdL, in einer Pressemitteilung fest. König hat sich intensiv gegen die Bestrebungen einer Wiederinbetriebnahme der „Höllentalbahn“, die vor allem als Güterverkehrsstrecke genutzt worden wäre, eingesetzt und erhielt nun eine klare Absage des Projekts vom Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann.

Eine große Zahl von Bürgern lehnen eine Wiederbelebung dieser ehemaligen Bahnlinie zwischen Naila-Marxgrün und Blankenstein in Thüringen aus unterschiedlichen Gründen strikt ab. „Zwar wirke der Vorschlag zunächst vermeintlich schön und interessant, aber bei näherer Betrachtung werden schnell die großen Nachteile erkennbar“, macht König mit folgenden Argumenten deutlich:

  1. Die ehemalige Strecke der „Höllentalbahn“ führt durch das weithin einmalige Naturschutzgebiet Höllental. Die Wiederinbetriebnahme, womit erhebliche bauliche Eingriffe am seinerzeit von italienischen Eisenbahnbauern errichteten Bahndamm, den Tunnels und Brücken einhergehen würden, würde einen nicht zu rechtfertigenden Eingriff in die Fauna und Flora des Höllentals mit sich bringen.
  2. Mit der Ruhe und der touristischen Erholungsfunktion des einmaligen Höllentals wäre es vorbei, wenn zukünftig Güterzüge durch das Höllental fahren würden und zwischen den 170 Meter hohen Talwänden im engen Höllental einen ohrenbetäubenden Lärm verursachen würden.
  3. Es gibt keinen Bedarf für die Wiedererrichtung der „Höllentalbahn“ für den Personenverkehr. Das hat vor einigen Jahren ein auch vom Bayerischen Wirtschaftsministerium begleitetes Gutachten ergeben. Und auch für den Güterverkehr ist die Höllentalbahn nicht erforderlich. Das im benachbarten Blankenstein gelegene Zellstoffwerk wird bereits heute täglich von einer Vielzahl von Zügen und LKWs über vorhandene Verkehrswege an- und abgefahren. Die bestehende Bahnstrecke von Blankenstein nach Saalfeld ist nicht ausgelastet und der LKW-Fernverkehr zum Zellstoffwerk erfolgt über die Bundesautobahn A 9 und die nach der Wende in Thüringen sehr großzügig neu gebauten Straßen.
  4. Die Wiederinbetriebnahme der „Höllentalbahn“ würde die Quellen des Mineralquellenbetriebes „Höllensprudel“ und damit eine stattliche Anzahl von Arbeitsplätzen am Standort Naila-Hölle gefährden.
  5. Die Investitionskosten würden nach Mitteilung des bay. Innenministers bei mindestens 50 Millionen Euro für einen nicht erforderlichen, kurzen Streckenabschnitt betragen. Das wäre staatlich organisierte Geldverschwendung.
  6. Eine Wiederinbetriebnahme der Höllentalbahn würde auch erhebliche bauliche Maßnahmen im bayerischen Staatsstraßennetz erforderlich machen, weil die Strecke an drei schwierigen, unübersichtlichen Stellen bayerische Staatsstraßen kreuzt.
  7. Die Bürger in Blechschmiedenhammer, Hölle, Marxgrün, Naila, Selbitz, Rothenbürg, Stegenwaldhaus, Köditz und Hof, welche entlang der Bahnstrecke wohnen, wären im Falle der Wiederinbetriebnahme der „Höllentalbahn“ ohne Not dem Lärm von Güterzugverkehr ausgesetzt.

Mit diesen Argumenten wandte sich Alexander König an Ministerpräsident Horst Seehofer und Innenminister Joachim Herrmann und bat eindringlich um Berücksichtigung. Nun liegt die Antwort von Joachim Herrmann vor.

„Der Bund, der in diesem Fall zuständig wäre, hat eine Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan 2030 mangels Wirtschaftlichkeit abgelehnt“, so Herrmann. Auch die prognostizierte Reisendenzahl erreiche nicht die Mindestzahl von 1000 Personen, um über die Länderquoten Bayerns und Thüringens das Projekt zu realisieren. Eine Finanzierung der Höllentalbahn aus dem Haushalt des Freistaates Bayern lehnt Hermann hab. Abschließend stellt Herrmann in seinem Schreiben an Alexander König fest: „Für den bahnseitigen Lückenschluss zwischen Bayern und Thüringen und die damit verbundene Reaktivierung der Höllentalbahn gibt es somit in meinen Augen derzeit keine Grundlage.“

Alexander König dankt Joachim Herrmann für seine deutlichen Aussagen und zeigt sich erleichtert, dass das Höllental weiterhin ein Naturparadies ohne belastenden Bahnverkehr bleiben wird.

FRANKENPOST:
http://www.frankenpost.de/region/hof/Hoellentalbahn-ist-bis-2030-vom-Tisch;art83415,5549046